Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (II. Abtheilung, II. Theil)

  
102 3oretsch. 
Cr. VERNE ein eigenthümliches bitteres Alkaloid (Boldin), nach HANAUSEK auch 
viel Gerbstoff. 
Anwendung. st erst seit einigen Jahren in Europa bekannt nnd als 
Medikament empfohlen. 
Bolda ist nach Borpo, einem spanischen Botaniker, benannt worden. 
Peumus stammt aus der chilesischen Sprache. 
Ruizia nach HirPor. Rum, der mit Pavo und DowBEY 1779—1%788 Siid- 
Amerika im naturhistorischen Interesse bereiste, und mit ersterem eine Flora 
peruviana et chilensis, sowie eine Quinologie herausgab. 
Boretsch. 
(Borasch.) 
Herba und Flores Boraginis. 
Borago officinalis L. 
Pentandria Monogynia. — Boragineae. 
Einjáhrige, etwa 3o Centim. hohe, oft aber auch weit hóhere Pflanze mit 
aufrechtem, hohlem, gefurchtem, rauhhaarigem und ästigem Stengel; die unteren 
Blátter sind z. Th. lang gestielt, die oberen sitzend, rauhhaarıg, oben dunkelgrün, 
unten heller, am Rande etwas wollig, kraus, wimperig, ganzrandig. Die Blumen 
stehen in Trauben, anfangs gehüuft, dann aufrecht, auf eime Seite in 2 Reihen 
geneigt, der Kelch rauhhaarig, die Krone radfórmig, schón hellblau, selten roth 
oder weiss, die Staubbeutel gegeneinander geneigt schwarz. — Stammt aus 
Klein-Asien, und findet sich jetzt bei uns háufig in Gemüsegárten, an Wegen auf 
Schutthaufen. 
Gebráuchliche Theile. Das Kraut und die Blumen; ersteres hat frisch 
einen eigenen, schwach gurkenartügen Geruch und Geschmack, letztere riechen 
schwach honigartüig und schmecken fade. 
Wesentliche Bestandtheile. Nach LAMPADIUS: Spuren eines Riechstoffs, 
sehr viel Schleim, Harz, Eiweiss, und unter den Salzen besonders Salpeter. 
Anwendung. Bei uns selten als Arzneimittel. In Frankreich giebt man 
noch Kraut und Blumen im Theeaufguss. Die Blumen gehórten früher zu den 
floribus quatuor cordialibus. Sonst benützt man die Blitter als Salat. 
Geschichtliches. Die alten griechischen und rómischen Aerzte scheinen 
den Boretsch nicht gekannt zu haben, wohl aber die Araber, und SPRENGEL ist 
der Meinung, AvICENNA habe das, was DIOSKORIDES von dem Bovy\æssov (Anchusa 
italica RETZ.) sagt, aus Irrthum auf Borago übergetragen; es habe ferner MARCELLUS 
BumprGALENSIS den Boretsch Burdunculus genannt, und daraus sei im Mittelalter 
das Wort Borago entstanden. Es ist aber vielmehr das veränderte Corago, zus. 
aus cor (Herz) und agere (führen, bringen), d. h. herzstärkendes Kraut. Man 
leitet auch. wohl ab von fop« (Futter, Speise), also: ein geniessbares Kraut. In 
keinem Falle darf also »Borrago« geschrieben werden, obgleich die Ableitung 
dieses Wortes vom italienischen 2erra (Scheerwolle), in Bezug auf die Rauhheit 
der Blätter, zulässig erscheinen könnte. 
       
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
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