Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

    
   
  
  
  
  
   
   
  
  
   
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
   
    
  
   
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Brechwurzel. 107 
abgelost, den holzigen Kern frei erkennen lässt. Geruch schwach dumpfig; beim 
Stossen entwickelt er sich weit stärker ekelhaft widrig und erregt mitunter 
Neigung zum Brechen. Geschmack stark bitter, ekelhaft. 
Wesentliche Bestandtheile. Nach PELLETIER: eigenthiimliches Alkaloid 
(Emetin), Stirkmehl, Harz, Wachs, Gummi, Gallussiure. Letztere Säure ist 
nach Wirrick nicht vorhanden, sondern statt ihrer eine eigenthümliche eisen- 
grünende Gerbsáure (Ipecacuan hasáure) Das Emetin wurde dann noch von 
LEFORT untersucht. 
Verwechselungen. Als Ipecacuanha sind noch verschiedene andere süd- 
amerikanische Wurzeln, welche emetische, doch schwáüchere Wirkung áussern, in 
den Handel gelangt, aber allmählich von der echten wieder verdrängt worden. 
Es sind hauptsächlich folgende. 
1. Die Wurzel der Richardsonia scabra, derselben Familie angehörend, 
auch weisse, mehlige, wellenförmige I. genannt. Sie ist der echten ziem- 
lich ähnlich, hat etwa gleiche Länge und Dicke wie diese, ist auch meist un- 
gleich dick und gegen den holzigen Stiel zu, von dem noch oft 2—5 Centim. 
lange Reste vorhanden sind, dünner. Ferner ebenfalls und meist in noch 
mehrere ungleiche grosse und kleine Windungen gekrümmt, hat aber keine her- 
vorstehenden rauhen Ringe, sondern ist meist mehr flach und besonders an den 
Windungen eingezogen. Die Eindrücke sind meist mehr entfernt als die Furchen 
bei der echten, 2—6 Millim. abstehend, laufen nur zur Hälfte und in die Quere, 
auch bemerkt man an ihr sehr zarte Längsrunzeln. Fühlt sich weniger rauh an, 
ist weicher, weniger spröde, Farbe der Oberhaut grau, meist aschgrau. Im 
Innern ähnelt sie’ ebenfalls der echten, doch ist die dicke äussere Rinde weisser 
und mehr mehlig, z. Th. leicht zerreiblich, der holzige Kern etwas zdher. Ge- 
ruch schwach, aber eigenthümlich, Geschmack anfangs nur mehlig, dann reizend, 
nicht bitter. 
2. Die Wurzel der Psychotria emetica, derselben Familie angehörend, auch 
schwarze oder gestreifte I. genannt. Sie unterscheidet sich leicht von den 
beiden vorhergehenden. Kommt in 7 —12 Centim. langen Stücken vor, ist feder- 
kieldick und dicker (oft 6 Millim. und darüber) weniger gebogen, oft ganz ge- 
rade; wie die vorige durch Einschnitte in unregelmässige Glieder getheilt, hart, 
schwer zerbrechlich, dunkelgraubraun, fast schwarz, im Innern hellgrau oder 
weiss, mit blassbräunlichem, hartem, holzigem Kern; riecht nicht merklich, 
schmeckt anfangs gar nicht, spáter schwach ekelhatt reizend. 
3. Die Wurzel der Viola Ipecacuanha, auch weisse holzige I. genannt; 
ist 1o—15 Centim. lang, federkiel- bis kleinfingerdick, etwas gebogen, nach unten 
etwas ästig und z. Th. mit dünnen Fasern besetzt; ebenfalls durch Querfurchen 
abgetheilt, die dicken Wurzeln haben Längsrunzeln und Furchen, die jüngeren 
sind ziemlich glatt. Farbe graugelblich ins Bráunliche. Die Wurzel hat im Aus- 
sehen Aehnlichkeit mit der Seifenwurzel, das Innere ist aber heller; die Rinde 
viel dünner als bei der vorigen, weich und mehlig, der starke holzge Kern 
háufig gedreht, blassgelb. Geruchlos, Geschmack etwas scharf, nicht bitter. 
Anwendung. Als Brechmittel, meist in Pulverform, dann als Tinktur, 
Sirup etc. 
Geschichtliches. Graf Moritz von Nassau - SIEGEN nahm bei seiner 
Expedition nach Brasilien in den Jahren 1636—1641 zwei Naturforscher mit, 
den hollindischen Arzt Wr.HELM PIso und GEORG MARKGRAF von Liebstadt bei 
Meissen, welche nebst zahlreichen anderen Gewächsen auch die wahre Ipeca- 
  
  
	        
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