Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

  
108 Breiapfelbaumrinde. 
cuanha entdeckten, beschrieben, abbilden liessen und von ihren Heilkrüften Nach- 
richt gaben, aber, wie es scheint, keinen Vorrath von Wurzeln nach Europa 
sendeten. Ueber die richtige botanische Bestimmung‘ war man lange ungewiss; 
Rajus meinte, es sei eine Art Paris, MORISON rieth auf eine Lonicera, LINNÉ 
schrieb die Wurzel seiner Viola Ipecacuanha zu, und erst Gonz gab die nóthige 
Berichtigung. Im Jahre 1672 brachte ein Arzt Namens LE Gras eine Quantität 
Wurzeln nach Frankreich, und sie scheint auch bald nachher öfter gebraucht 
worden zu sein, indem sie bereits 1684 in den Preislisten mehrerer europäischer 
Droguisten aufgeführt wird; auch besassen sie zu jener Zeit schon die Pariser 
Apotheker CLAQUENELLE und PourAmN in ihrcn Officinen. Indessen blieb das 
Mittel doch noch den meisten Aerzten unbekannt, bis Dr. ArrFonrI einen kranken 
Kaufmann Namens GRENIER behandelte und heilte. Dieser bot zum Zeichen 
seiner Dankbarkeit dem Arzte eine Portion der Ipecacuanha unter dem Namen 
der brasilianischen Ruhrwurzel. Arromr: beachtete aber dieses Geschenk nicht 
sehr und überliess es einem Studenten Namens JoH. ADRIAN HELVvETIUS, der ihn 
zu seinem Kranken zu begleiten pflegte. HELvETIUS behandelte das Mittel als 
ein Geheimniss, und durch glückliche Verhältnisse unterstützt, gelang es ihm, 
grosses Aufsehen mit seinem angeblichen Arkanum zu machen, so dass Lupwic XIV. 
sich veranlasst sah, es ihm um 1000 Louisdor abzukaufen und ihm noch ein 
Privilegium des Alleinverkaufes zu ertheilen. Dies zog ihm einen Process von 
Seiten des Kaufmanns GRENIER zu, den er zwar gewann, allem alle Umstände 
der ganzen Sache lauten nicht sehr rühmlich für HzLvETIUS, der 1688 das Náühere 
in einer kleinen Schrift unter dem Titel Remédé contre le cours de ventre be- 
kannt machte. In Deutschland lenkte besonders LEIBNITZ die Aufmerksamkeit 
auf das neue Mittel, und zwar in den Verhandlungen der Leopoldinischen Socie- 
tät der Naturforscher vom Jahre 1696 unter der Aufschrift: De novo antidysen- 
terico americano. Noch in der ersten Hälfte des ı8. Jahrh. war die Ipecacuanha 
eine seltene und so theure Drogue, dass man für eine Dosis ı Louisdor bezahlen 
musste. 
Der Name Ipecacuanha ist portugisisch und zus. aus Z (klein), de (am Wege), 
caa (Kraut) und goene (Brechen erregend). 
Cephaëlis ist zus. aus xepain (Kopf) und elhery (zusammendrangen), d. h. eine 
Pflanze mit in einem Kopf vereinigten Blumen. 
Richardsonia ist benannt nach dem englischen Botaniker RICHARDSON, der 
1699 über Gartenkultur schrieb. 
Psychotria ist zus. aus Wuyn (Seele, Leben) und tpepew (ernühren, erhalten); 
aus dem Samen der Ps. herbacea bereitet man nach P. BROWwNE auf Jamaika 
ein angenehmes kaffeeähnliches Getränk. LINNnÉ zog den urspringlich von BROWNE 
gebildeten Namen Psychotrophum zusammen. 
Wegen Viola s. den Artikel Veilchen, blaues. 
Breiapfelbaumrinde. 
Cortex Sapotac. 
Achras Sapota L. 
Hexandria Monogynia. — Sapotaceae. 
Gegen 9 Meter hoher Baum mit elliptisch-länglichen, etwas stumpfen 
glänzenden Blättern, einzelnen Blumen mit sechstheiligem Kelche und sechs- 
spaltiger Krone, rauher, brauner, elliptischer, zwölfsamiger Apfelfrucht mittlerer 
      
   
  
  
  
  
  
  
  
  
    
    
   
  
   
   
    
    
   
   
    
   
  
  
    
     
     
  
   
    
     
  
    
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