110 Brennnessel — Brombeere.
der Nessel dieses Ammoniaksalz sei. Vielmehr enthalten diese Pflanzen, wie
GoRUP-BESANEZ gefunden hat, freie Améisensáure; diese ist im concentrirtesten
Zustande in dem Kanale der Haare enthalten und verursacht in der Wunde den
Schmerz. — Der Same ist reich an Schleim.
Anwendung. Ehemals brauchte man alle Theile der beiden Pflanzen als
harntreibend anthelminthisch, selbst gegen Schwindsucht. Mit den frischen
Pflanzen wurden rheumatisch und paralytisch geláhmte Glieder gepeitscht, welches
Verfahren man Urticatio nannte. Die jungen Bláütter werden in unseren Gegenden
als Gemüse genossen. Aus den Stengeln der grósseren Art bereitet man auch
ein feines Gewebe (Nesseltuch). Die schleimige Abkochung des Samens ist sehr
wirksam gegen Diarrhoe bei Kindern.
Geschichtliches. Schon die Alten machten medicinischen Gebrauch von
mehreren Nesselarten. Urtica dioica ist Urtica sylvestris des PriNIUs und anderer
Rómer, Urtica urens ist étepa dxadvgn des DIOSKORIDES.
Brennnessel, pillentragende.
Semen Urticae piluliferae.
Urtica pilulifera L.
Monoecia Tetrandria. — Urticaceae.
Einjährige Pflanze mit fast herzförmig-eiförmigen Blättern und in kleinen,
kugeligen Köpfchen stehenden Blumen, von denen die weiblichen gestielt sind.
Der durch die Haare und Borsten dieser Pflanze verursachte Stich ist noch
schmerzhafter als von unseren einheimischen Arten und kann selbst lebensge-
fährliche Folgen haben. — Im südlichen Europa, mittleren Asien und Ost-Indien.
Gebráuchlicher Theil Der Same.
Wesentliche Bestandtheile. ? Nicht untersucht.
Anwendung. Nach LANDERER spielt der Same im Oriente eine grosse
Rolle; derselbe gilt nämlich für ein ausgezeichnetes Galaktopoeum, wird daher
fast von jeder sáugenden Mutter gebraucht (als Thee?).
Geschichtliches. HiPPokRATES führt diese Pflanze als AxaAogr und xw;
THEOPHRAST als Axaknen und DioskomipEs als Azalugn d{pretepa an.
Brombeere, blaue.
(Bocksbeere.)
Folia Rubi bati.
Rubus caesius L.
Jcosandria Polygynia. — Rosaceae.
Stengel meist diinner als bei R. fruticosus, mehr rundlich, z. Th. weisslich
bereift, niederliegend oder kriechend, mehr kraut- als strauchartig. Die Stacheln
sind kleiner, die Blätter nur 3zählig, oft nur gepaart oder einzeln, die Blättchen
eifórmig, zuweilen zweilappig, ungleich gesägt, oben glatt, unten zart behaart.
Die Blumen stehen in kleinen sparsamen Trauben, sind kleiner, weiss; die
Beeren bei der Reife blauschwarz, mit weisslichem Reife überzogen, in der Regel
unvollkommen ausgebildet und nur aus wenigen Beerchen von ungleicher Grösse
zusammengesetzt. — Ueberall auf Aeckern, in Hecken, an alten Mauern, Stein-
haufen.
Gebräuchlicher Theil. Die Blätter; sie schmecken herbe.
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