Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

     
   
   
  
  
  
   
  
   
  
  
   
   
  
  
  
   
  
  
   
  
    
  
    
   
   
   
   
  
   
  
  
  
  
  
  
    
    
  
    
    
    
     
   
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Wesentliche Bestandtheile.  Eisengrünender Gerbstoff. Nicht näher 
untersucht. ; 
Anwendung. Ehedem als Thee, zu Gurgelwasser. 
Rubus ist abgeleitet von rwber (roth), in Bezug auf die Farbe der Früchte 
mehrerer Arten. 
Das Wort Brombeere soll von Bronnen (Stachel) kommen; man kônnte 
auch von brennen ableiten, in Bezug auf die Wirkung der Stacheln! 
Brombeere, norwegische. 
(Multbeere, zwergartige Maulbeere, Sumpfhimbeere.) 
Folia und Baccae Chamaemori. 
Rubus Chamaemorus L. 
Icosandria Polygynia. — Rosaceae. 
Perennirende Pflanze mit krautartigem, einfachem, etwa 20 Centim. hohem, 
stachellosem Stengel, der mit 2—3 einfachen, rundlich-nierenfórmigen, gelappten 
Blittern besetzt ist, und am Ende eine ansehnliche, blass purpurrothe Blume 
trägt. Letztere ist getrennten Geschlechts, die Beere anfangs granatroth, wird 
aber später vollständig bernstein- bis orangengelb. — In sumpfigen, sowie in 
trockenen Gegenden des nördlichen Europa, Asien und Amerika. 
Gebräuchliche Theile. Die Blätter und Früchte; jene schmecken 
widerlich süsslich, dann anhaltend bitter; diese etwas süsslich fade und 
ganz 
anfangs 
säuerlich 
Wesentliche Bestandtheile. In den Blättern nach WOLFGANG: Bitter- 
stoff, eisengrünender Gerbstoff, Zucker, Stärkmehl (?), Harz, Fett. In den Früchten 
wies SCHEELE Aepfelsäure und Citronensäure, CECH Zucker undgelben Farbss*off nach. 
Anwendung. Die Blütter rühmte 1815 Dr. Frank gegen Harnkrankheiten, 
und die Beeren sollen als antiskorbutisch, sowie gegen Blutspeien sich bewährt 
haben. Mit ihrem gelben Safte kann man, wie CEcH beobachtet hat, Baumwolle, 
Wolle und Seide intensiv und dauerhaft orangegelb färben. 
Brombeere, schwarze. 
(Braunbeere, Kratzbeere.) 
Zaccae Rubi fruticosi. Mora Rubi. 
Rubus fruticosus V. 
Jcosandria Polygynia — Rosaceae. 
Stacheliger Strauch, grósser und stärker als der Himbeerstrauch, mit dickeren 
und lüngeren gefurchten, mit starken Stacheln versehenen aufrechten, gewóhn- 
lich aber liegend ausgebreiteten, glatten oder mehr oder weniger behaarten, 
häufig braun gefärbten Stengeln. Die Blätter sind theils eifórmig zugespitzt, 
theils rundlich oder oval-herzfórmig, stark gesägt oder selbst mehr oder weniger 
tief eingeschnitten, gewöhnlich oben dunkelgrün, unten weiss filzig behaart oder 
auch auf beiden Seiten grün und mit feinen Härchen besetzt. Die Blumen sind 
weiss oder schön rosenroth, grösser als die des Himbeerstrauches, sitzen am Ende 
der Zweige in meist ansehnlichen ästigen, rispenförmigen, z. Th. etwas nickenden 
"Trauben oder Doldentrauben. Auch die Früchte sind grösser; sie bleiben sehr 
lange roth und werden erst bei völliger Reife glänzend schwarz. Varlirt sehr in 
der Form. Behaarung der Blätter, im Blüthenstande etc. — Durch ganz Deutsch- 
land, sowie im südlichen Europa häufig in Hainen, Wildern nnd Gebüschen. 
  
 
	        
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