Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

Brotfruchtbaum — Bruchkraut. 
Gebráuchlicher Theil. Die Früchte; sie sind geruchlos, saftig, der 
Saft dunkel violettroth, schmecken angenehm sáuerlich süss. 
Wesentliche Bestandtheile. Zucker, Gummi, Schleim, Pektin, Farbstoff, 
Pflanzensäuren (nach SCHEELE Aepfel- und Citronensäure.) 
Anwendung. Die unreifen, getrockneten Früchte früher gegen Durchfall, 
die reifen als kühlendes diütetisches Mittel, dann als Sirup. Oft hat man sie 
den Maulbeeren substituirt. 
Geschichtliches. Der Brombeerstrauch gehórt zu den àltesten Arznei- 
gewachsen; er heisst bei THEOPHRAST yapaıßatos, bei DIOSKORIDES Batos, bei 
PLINIUS und anderen Römern Rubus. Nach DIOSKORIDES benutzte man die 
Beeren auch zum Färben der Haare. 
Brotfruchtbaum. 
Fructus Artocarpi. 
Artocarpus incisa Fonsr. 
Monoecia Monandria. — Artocarpeae. 
Baum von 12 und mehr Meter Höhe mit sehr schöner dichter Krone aus 
grossen fingerfôrmig gelappten Blättern. Die Blüthen sind einhäusig; die männ- 
lichen stehen in cylindrischen Kätzchen, an denen die zweitheiligen Blüthen- 
hüllen ein Staubgefäss tragen. Die weiblichen Blüthen bestehen aus nackten 
Fruchtknoten, welche mit dem kolbenfórmigen Fruchtboden verwachsen sind und 
eine grosse kugelige, zusammengesetzte Frucht bilden. Diese erreicht einen 
Durchmesser von 1i5—20 Centim. und die sechseckigen Felder der Oberfliche 
deuten die einzelnen Früchte an, aus denen sie besteht. Sie hat eine harte 
Rinde und ein gelbliches, saftiges Mark. — Auf allen Inseln der Südsee und 
des indischen Meeres, sowie in Südamerika wild und angebaut. 
Gebráuchlicher Theil Die Frucht. 
Wesentliche Bestandtheile. Nach Ricogp-MapiANNA: Stürkmehl (149), 
Albumin, Harz etc. (Verdient genauer geprüft zu werden.) 
Anwendung. Eines der wichtigsten Nahrungsmittel der Tropen. Noch 
nicht ganz reif wird die Frucht gebacken und soll dann ähnlich unserem Weiss- 
brot schmecken. 
Artocarpus ist zus. aus dpros (Brot) und xaproc (Frucht.) 
Bruchkraut. 
Herba. Herniariae. 
Herniaria vulgaris SPR. 
(Herniaria glabra und hirsuta L.) 
Pentandria Digynia. — Paronychiaceae. 
Kleine perennirende Pflanze mit ästigen, im Kreise um die perpendiculäre 
Pfahlwurzel auf der Erde ausgebreiteten Stengeln, abwechselnden, kleinen 
glaten, hellgelblich grünen (H. glabra) oder mehr kurz behaarten, dunkler 
grünen (H. hirsuta) Blättern. Die Blätter sind mit kleinen eifôrmigen, häutigen, 
Afterblättchen umgeben. Die Bliithen sitzen in flachen, gelbgriinen Kniueln, 
den Blättern gegenüber, nehmen, besonders bei der glatten Abart, fast die ganzen 
Stengel ein, sind sehr klein, glatt oder kurz behaart, mit ri oder 2 weissen 
háutigen, eifórmigen Nebenbláttchen gestützt. — Häufig an trockenen, sandigen, 
sonnigen Orten, auf Aeckern, Graspláützen etc. 
      
   
     
    
    
   
    
      
  
  
  
   
   
   
  
  
  
  
  
    
   
   
   
   
   
    
  
  
  
  
  
  
  
    
    
   
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