Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

Buche. 
Gebräuchlicher Theil. Die Früchte; im Handel kommen sie runzelig, 
schwarz und von der Grösse kleiner Pflaumen vor. 
Wesentliche Bestandtheie. Zucker, Schleim. Näher untersucht sind 
sie nicht. 
Anwendung. Früher gegen Brustleiden; in Aegypten noch jetzt als Nahrungs- 
und Arzneimittel. 
Geschichtliches. SCHREBER und andere deuten Cordia Myxa auf Ilepaea, 
Mepserx und IMeparov (s. den Artikel Avokatbaum), sowie auf Mute der alten 
Klassiker. 
Wegen Cordia s. den Artikel Anakahuite-Holz. 
Myxa von yptoc (Schleim); das Fruchtmark ist sehr klebrig und dient 
im Oriente als Leim. 
Sebestena ist der Name der Frucht in Persien. 
Buche. 
(Bucheckern, Bücheln.) 
Fructus (Nuces) Fagi. 
Fagus sylvatica 1. 
Monoecia Polyandria, — Cupuliferae. 
Die gemeine oder Rothbuche ist ein bis 30 und mehr Meter hoher Baum 
mit grauweisser Rinde, aufrechten Zweigen, abwechselnden kurz gestielten ei- 
fórmigen, ausgeschweift-wellenfórmigen, oben ganz glatten, hellgrünen glänzenden, 
unten blasseren, an den Nerven und dem Rande zart behaarten Blättern, am 
Ende der Zweige büschelförmig-gestielten, in kleinen rundlichen braunen Kätzchen 
hängenden männlichen Blüthen. Die weiblichen Blüthen stehen meist einzeln 
auf einem kurzen zottigen Stiele. Die Frucht ist eine aus dem erhürteten 
äusseren Kelche gebildete unächte rundliche, kurz- und rauhstachelige braune 
Kapsel, welche 2—3 meist dreikantige braune glänzende Nüsse einschliesst. — 
Der schönste unserer Waldbäume. 
Gebräuchlicher Theil. Die Fruchtkerne; es sind ölige Samen, die 
unter einer zähen dünnen braunen Schale einen weissen, braunhaarig über- 
zogenen Kern einschliessen. Sie schmecken angenehm süss, bewirken aber in 
grosser Menge genossen, leicht üble Zufälle, und zeigen selbst narkotische Eigen- 
schaften. 
Wesentliche Bestandtheile. Fettes Oel und eine giftige Materie, von 
BUCHNER und HERBERGER Fagin genannt, auch von ZANON untersucht, aber 
immer nur als ein Extrakt von widerlichem Geruche und widerlich-bitterem Ge- 
schmacke erhalten. Nach einer später von BRANDL und RAKOWIECKI ausgefiihrten 
vollständigen chemischen Analyse enthalten die Fruchtkerne: fettes Oel (45 9), 
ein flüchtiges Alkaloid(T rimethylamin), Proteinsubstanz, Harz, Stärkmehl, Gummi, 
Zucker, Citronensäure, eisengrünende Gerbsäure, Oxalsäure. Die Giftigkeit der 
Samen liegt nach ihnen in dem flüchtigen Alkaloide. Das fette Oel ist milde, 
nicht trocknend, wird aber leicht ranzig. 
In der Baumrinde fand BRACONNOT einen vanilleartig riechenden Stoff, eisen- 
bläuenden Gerbstoff, einen rothen Farbstoff etc. Dieser vanilleartig riechende 
Stoff, später auch von LEPAGE untersucht, steht vielleicht in Beziehung oder ist 
identisch mit der Kambialmaterie der Fichten und Tannen, aus welcher das 
Vanillin künstlich dargestellt. wird. 
     
     
      
    
    
     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
    
    
    
    
     
  
  
   
  
     
    
    
   
    
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