Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

   
  
  
  
  
   
   
   
    
   
   
     
  
  
   
    
  
  
  
  
   
  
   
  
  
  
  
   
  
   
  
    
  
  
   
  
  
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
       
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Bukkoblätter. 119 
Barosma serratifolia.  Gesägtblätteriger Bukkostrauch, dem vorigen sehr 
ähnlicher Strauch, die Blätter sind aber schmaler, länger, linien-lanzettlich, schärfer 
und feiner gesägt. — Ebendaselbst. 
Empleurum serrulatum. Feingesägtes Empleurum, ein 90 Centim. hoher und 
höherer Strauch, ganz glatt, purpurröthlich mit zerstreuten, eckigen, knotigen, 
gelblichen, etwas schlaffen und langen Aesten, deren fadenförmige, ruthenartige 
Zweiglein gelblich sind und aufrecht stehen. Die Blätter stehen zerstreut, sind 
ganz kurz gestielt, schwerdtförmig, schmal zugespitzt, flach, glänzend, gekerbt, 
und die Kerbzähne mit durchsichtigen Drüsen besetzt. Die kleinen Blümchen 
stehen aufrecht an der Spitze der Zweige. — Ebendaselbst. 
Gebräuchlicher Theil. Die Blätter; man unterscheidet breite und 
lange, die aber gewöhnlich durcheinander gemengt sind. Die breiten kommen 
von der erstgenannten Art; auch werden als Mutterflanzen noch D. crenulata 
und D. betulina genannt. Sie sind ovallanzettlich, z. Th. verkehrt eifórmig, 
24—63 Millim. lang, 4—10 Millim. breit, am Rande fein und stumpf gesägt, die 
Kerbzähne mit durchsichtigen Drüsen besetzt, blassgrün, glatt, etwas glänzend, 
z. Th. undeutlich von 3 oder 5 Streifen durchzogen, auf der unteren Seite mit 
erhabenen brüunlichen Drüsen punktirt. Gewöhnlich sind sie mit dünnen vier- 
kantigen Stengeln vermengt, an denen man die Narben der abgebrochenen 
gegenüberstehenden Blattstiele bemerkt. Oberflächlich betrachtet sehen die 
Bukkoblätter der alexandrinischen Senna ähnlich; sie haben eine etwas leder- 
artige Consistenz, schmecken stark aromatisch minzenartig, und besitzen einen 
durchdringend gewürzhaften, an Rosmarin erinnernden Geruch, den Einige mit 
dem Katzenurin, Andere mit dem Geruche des römischen Kümmels vergleichen 
wollen. — Die langen Blätter werden von der zweiten und dritten der oben 
beschriebenen Arten abgeleitet. Sie sind 36 Millim. lang, 6 Millim. breit, fein 
gesägt, punktirt, die Punkte sind kleiner und nicht so zahlreich als bei jenen, 
doch stimmen sie im Geruch und Geschmack damit überein. 
Wesentliche Bestandtheile. Nach BRANDES ätherisches Oel (fast 19) 
und ein besonderer Bitterstoff (49), Diosmin genannt, jedoch nur als záhe, 
klebrige, jedenfalls noch nicht reine Substanz erhalten. LANDERER bekam den 
Bitterstoff aus der alkoholischen Tinktur der Blätter in Nadeln krystallisirt. Das 
ätherische Oel setzt ein Stearopten ab, welches nach FLÜCKIGER ZUr Klasse der 
Phenole gehört, und von ihm Diosphenol genannt worden ist. WAYNE will auch 
Salicylsiure gefunden haben, was aber nach Versuchen von MaiscH noch zweifel- 
haft ist. 
Anwendung. Als Thee gegen Magenkrämpfe, Rheumatismus, Krankheiten 
der Harnorgane. 
Geschichtliches. Auf den medicinischen Gebrauch dieser Blätter wurde 
man durch die Hottentotten geleitet, welche dieselben schon lange als Arznei- 
mittel benutzen. Dazu trug besonders der englische Arzt Ricn. REECE bei, und 
um die Einführung in Deutschland 1825 machte sich Fr. Jost in Stuttgart 
verdient. 
Das Wort Bukko ist südafrikanisch. 
Barosma zus. aus ßapos (Schwer, stark) und dopm (Geruch). 
Diosma zus. aus dws (gottlich) und dopn (Geruch). 
Empleurum ist zus. aus &v (in) und mhevpov (Rippenfell); das knorpelige 
Endocarpium der Kapsel löst sich ab und theilt sich elastisch in 2 Lappen, auch 
sind die Samen mit einer lederartigen Haut versehen. 
  
  
 
	        
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