Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

      
   
  
    
   
   
  
   
    
  
   
  
  
   
  
  
  
  
    
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
    
   
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den. Der unmässig hohe Preis (r2 Holl. Gulden für 3o Grm.) beschránkte je- 
doch die Anwendung sehr. In Ostindien gibt man den Kindern die Pflanze 
mit in die Schule, um daran zu kauen, weil man glaubt, dass infolge der reich- 
lichen Speichel-Sekretion das Aussprechen schwerer Worte erleichtert werde. 
Geschichtliches. Die Pflanze kam zuerst 169o durch Schiffe aus Ost- 
Indien nach Europa, wurde aber erst 1701 durch Horrowius als Arzneimittel 
näher bekannt. 
Spilanthes ist zus. aus cmuoc (Fleck) und dvdn (Blume); die hellfarbigen 
Blumen haben schwürzliche Flecke, welche durch den schwarzen Pollen der An- 
theren verursacht werden. 
Acmella von. àxyx (Spitze, Schärfe); in bezug auf den Geschmack des Ge- 
wächses. 
Alant. 
(Helenenkraut, Glockenwurzel, Grosser Heinrich, Ottwurzel.) 
Radix Enulae, Helen. 
Inula Helenium L. 
Syngenesia Superflua. — Compositae. 
Perennierende Pflanze mit dicker ästiger Wurzel, o,9—1,8 Meter hohem und 
höherem, steifem, unten fingerdickem und dickerem, rundem, mit abwärts stehen- 
den rauhen Haaren besetztem, oft dunkelbraun geflecktem Stengel; die Wurzel- 
blätter stehen aufrecht im Kreise, sind sehr gross, z. T. 45—60 Centim. lang, 
und 15—30 Centim. breit, verlaufen in einen langen, steifen, oben rinnenfórmigen 
Stiel. Die abwechselnden Stengelblätter sind sitzend, stengelumfassend, nach 
oben immer kleiner werdend, alle eifôrmig-länglich, spitz, ungleich gekerbt ge- 
zähnt, mit z. T. etwas wellenfôrmigem Rande, runzelig, oben hochgrün, unbe- 
haart, unten, besonders an den vorspringenden netzartigen Adern kurz und 
weisslich behaart; ziemlich steif, fast lederartig. Die Blumen stehen am Ende 
der Stengel und Zweige einzeln auf langen aufrechten Stielen, sind gross, z. T. 
zo Millim. und darüber breit, hochgelb, die Strahlenblumen sehr zahlreich, lang, 
die Scheibenblumen kurz, róhrig, die Achenien mit haarigem Pappus. — Hier 
und da in Deutschland, Holland, Frankreich und England in gebirgigen Wal- 
dungen, Hecken, auf Aeckem, Schutthaufen (z. T. verwildert), und wird in 
Gärten gezogen. 
xebrüuchlicher Teil Die Wurzel, im Herbste oder Frühjahr von mehr- 
jáhiigen Pflanzen einzusammeln. Sie ist oben finger- bis daumendick und darüber, 
cylindrisch ästig, bildet oft einen faustdicken, vielkópfigen, knolligen Wurzel- 
stock, aus dem viele federkiel- bis fingerdicke, z. T. fusslange und lángere, ver- 
schieden gekrümmte Aeste in die Erde dringen. Aussen hellbräunlich, innen 
weiss, fleischig; trocken ist sie aussen hellgraubraun, zartrunzelig, innen grauweiss 
und bräunlich punktiert, mit brüunlichem Ringe unter der Rinde, dichtmarkig, 
ziemlich gewichtig, im Wasser schnell untersinkend, hart, doch leicht zu brechen, 
hat unebenen matten Bruch, beim scharfen Messerschnitt Harzglanz zeigend; riecht 
stark, eigentümlich aromatisch, nach Kalmus und Violenwurzel, schmeckt reizend 
aromatisch, etwas widerlich bitterlich. 
Wesentliche Bestandteile. Inulin (in dieser Pflanze zuerst und zwar 1804 
von V. RosE entdeckt), ein kristallisierbares flüchtiges Oel (Alantcampher, 
Helenin, schon 1660 von LEFEBURE beobachtet und für Benzoésáure gehalten),
	        
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