Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

   
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Feigwarzenkraut. 
fleischig gewordenen, im Innern mit den kleinen Achenien ausgekleideten Frucht- 
bóden. Wie sie durch den Handel zu uns gelangen, sind sie von bráüunlicher 
und gelblicher Farbe, z. Th. mit weissem, mehligem Zucker (der nach und nach 
herauskrystallisirt ist) dick bestüubt. Man hat mehrere Sorten, die grossen, süssen 
5myrnaer und Genueser, die kleineren Sicilianer, Dalmatiner, Marseiller. Auf 
Schilfseile gereihet haben sie eine platte Scheibenform und heissen Kranzfeigen. 
Die dicken, saftigen, durchscheinenden nennt man auch wohl fette F eigen (Caricae 
pingues) Sie haben (besonders frisch) einen eigenen angenehmen Geruch und 
schmecken sehr süss. 
Wesentliche Bestandtheile. Zucker und zwar Traubenzucker, welcher 
nach BLEv gegen 602 betrügt. — Der Milchsaft der unreifen Feigen enthält nach 
LANDERER einen scharfen Stoff, der flüchtiger Natur ist, ein brennend scharfes 
Harz, Kautschuk etc. Nach BoucHARDAT ist in dem Milchsafte des Feigen- 
bases dasselbe Verdauungsprinzip (Papayin) enthalten, welches sich in dem 
Milchsafte der Carica Papaya (s. Melonenbaum) befindet. 
Anwendung. Innerich sowohl für sich, als mit andern Substanzen im 
Absud gegen Brustleiden, äusserlich zur Zeitigung von Geschwüren. In südlichen 
Ländern sind sie eins der vorzüglichsten Nahrungsmittel. Die Alten benutzten 
auch die unreifen Früchte, die Blätter und Rinde des Baumes als äusserliche 
Medikamente. 
Geschichtliches. Ein schon seit den ältesten Zeiten diätetisch und 
medicinisches im Gebrauche stehendes Gewächs, Evxn, Ficus der Alten. 
Ficus ist das verinderte suxov (Feige, Peli und Carica bezieht sich 
auf die feigenreiche Landschaft Karien in Klein-Asien. 
Feigwarzenkraut. 
(Wildes Loffelkraut, Pappelsalat, Pfennigsalat, kieines Schóllkraut.) 
Radix und Herba Ficariae, Chelidonii minoris. 
Ficaria ranunculoides ROTH. 
(Ficaria verna Hups., Ranunculus Ficaria L.) 
Polyandria Po EA — Ranunculeae. 
Perennirende Pflanze, deren Wurzel aus einem Büschel kleiner Knollen be- 
steht; der Stengel ist finger- bis handlang und länger, niederliegend, zuletzt auf- 
steigend, einfach oder wenig ästig, glatt; in gewissen Entfernungen befinden sich 
meistens zwei gegenüberstehende, runde, erbsengrosse, zuweilen längliche, 
gerstenkornähnliche, weisse Knöllchen innerhalb oder unter den Blattwinkeln.*) 
Die langgestielten Wurzelblütter stehen im Kreise; die des Stengels sind gegen- 
ständig oder abwechselnd, alle schwachbuchtig, stumpfeckig, flach ausgebreitet, 
rundlich herzfórmig, 24—72 Millim. lang, hell glänzend grün, zuweilen an der 
Basis braun gefleckt, ganz glatt. Die ansehnlichen, schón goldgelben Blumen 
stehen einzeln am Ende der Stengel und Zweige; die drei Kelchblüttchen sind 
eiförmig, hohl, gelblich, die 8&—11 Blumenblätter ragen darüber hinaus. — Häufig 
auf feuchten Grasplätzen, Wiesen, in Baumgärten, lichten, nassen Waldungen. 
Gebräuchliche Theile. Die Wurzel und das Kraut. 
Die Wurzel besteht aus mehreren 12—24 Millim. langen und lingeren, 
etwa federkieldicken, linglich-keulenférmigen, aussen graulich weissen, fleischig- 
*) Sie haben mehrfach Veranlassung zu der Sage vom Getreideregen gegeben. 
  
     
   
  
   
  
  
        
  
   
    
     
  
  
  
   
  
        
     
    
  
       
   
    
  
  
  
   
    
   
  
     
    
    
  
    
   
   
   
     
    
   
   
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