Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

248 Galgant. 
abfallen und unregelmássige buchtige, weisslicl 
1e Ringe hinterlassen; Stengel 
70— 100 Centim. hoch, Blätter zweireihig, langscheidig, lederartig, glatt, glänzend 
schmal lanzettlich, 25—35 Centim. lang, 20—24 Millim. breit, Blüthen weiss, — 
Auf der chinesischen Insel Hainan und wahrscheinlich auch im südlichen China, 
wo sie des Handels wegen viel kultivirt wird. 
Gebráuchlicher Theil Der Wurzelstock; es sind cylindrische, 5 Centim, 
lange, 6—14 Millim. dicke, kniefórmig gebogene, mit r—2 Starken, gewöhnlich 
aber kurz abgeschnittenen Aesten versehene, quergeringelte, an dem einen Ende 
napfförmig erweiterte, an dem andern verschmälerte Stücke. Aussen sind sie 
eben, der Länge nach gestreift und rothbraun, 
Im Querschnitt unterscheidet man zwei durc 
beide umschliessen im P 
giebt 2 
innen sehr fasrig und cimmtfarbig, 
h die Kernscheide getrennte Schichten, 
arenchym Oeldrüsen, und zerstreute Gefässbündel. Es 
Sorten; die eine ist aussen dunkel braunroth, innen ] 
etwa 8 Millim. dick, die peripherische Schicht 6 Millim. dick und enthált neben 
den Oeldrüsen im Parenchym viel Stárkmehl, die andere Sorte ist aussen blass- 
gelblich, innen dunkelbraun, der centrale Kern 3 Millim. dick, dieser enthält kein 
Stärkmehl. Beider Geruch stark aromatisch, Geschmack arom 
erwärmend, ähnlich wie Ingber und Pfeffer, deutlicl 
Wesentliche Bestandtheile. s. oben. 
oder kleinen oder beide Arten Galgante benutzt 
Anwendung. s. gleichfalls oben. 
Geschichtliches. Ob schon die Alten den Galgant kannten, ist sel 
lich; einige vermuthen, der Cy 
vell. cimmtfarben, 
atisch und sehr 
i kampherartig, brennend. 
Ob die Analytiker den grossen 
haben, wissen wir nicht. 
hr frag- 
perus babylonicus des Prinius (XXI. 72) sei unser 
Galgant, was sich aber bei dem Mangel aller näheren Beschreil 
scheiden lässt. Mit Bestimmtheit wird er erst von dem arabischen Geographen 
IBN KHURDADBAH im 9. Jahrhundert als ein Produkt desselben Landes, welches 
Moschus, Kampfer und Aloëholz ausführt, erwähnt. 
griechischen Aerzte machten bald medicinisch 
gelangte er auch zur Kenntniss des nördlichen Europa, die Aebtissin HILDEGARD 
nahm ihn unter dem Namen Galan in ihr Kräuterbuch auf und rühmte seine 
Heilkräfte. Im 13. Jahrh. gelangte der Galg 
Specereien über Aden, das rothe Meer, F 
Häfen des mittellindischen Meeres. GARCIAS AB HorTo erwähnte 1563 zuerst 
zweier Arten Galgant, des grossen und kleinen; man hielt sie für von Einer 
Pflanze stammend, nur mit dem Unterschiede, dass jener der dicke, dieser der 
diinnere Theil des Wurzelstockes sei, bis endlich 1870 HENRY FLETCHER HANCÉ 
diesen Irrthum durch Entdeckung der Stammpflanze des kleinen berichtigte. 
Galanga ist ein orientalisches Wort, im Malabarischen Æelenga, im Arabischen 
Kuilendjan, im Malaiischen languas, was alles die Pflanze oder ihre Wurzel be- 
zeichnet. 
bung nicht ent- 
Die arabischen und neueren 
en Gebrauch davon, im 12. Jahrh. 
ant nebst anderen morgenlindischen 
/gypten und Akka in Syren nach den 
Alpinia ist benannt nach PROSPER ALPIN, geb. 1553 zu Marostika im Vene- 
tianischen, Prof. der Botanik in Padua, t 1617. 
Maranta ist nach BERTHOL. MARANTA, venetianischem Arzt, t 1754, benannt. 
     
  
   
  
   
  
   
  
  
  
  
  
    
    
   
  
  
  
   
   
   
   
    
   
   
   
  
  
   
  
  
  
  
    
   
  
  
    
   
    
   
   
   
   
   
  
  
    
    
  
  
     
   
    
  
  
  
  
   
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