Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

256 Geisbart. 
Gebráuchliche Theile. Die Wurzel und das Kraut. 
Die Wurzel, auch wohl Mónchs-Rhabarber genannt, sieht getrocknet 
und mundirt der echten Rhabarberwurzel táuschend áhnlich, zeigt sich auch im 
Bruche schón netzartig gelb und roth geadert und gefleckt auf weissem Grunde, 
ganz wie jene. Ihr Geruch ist allerdings mehr nach Rumex, der Geschmack 
ebenfalls wie echte Rhabarber, obwohl manche Stücke etwas stechend reizend 
schmecken. Das Pulver ist lebhaft hochgelb ins Rothbraune; färbt den Speichel 
gelb. 
Das Kraut schmeckt säuerlich süss. 
Wesentliche Bestandtheile. In der Wurzel nach GEIGER: Rumicin (cin 
noch unreiner Körper), Gerbstoff, oxalsaurer Kalk etc. Im Kraute: oxalsaure 
Salze, Zucker (ist nicht näher untersucht). 
Anwendung. Die Wurzel früher in Abkochung als blutreinigendes und gelinde 
abführendes Mittel, auch áusserlich als Breiumschlag bei Krätze. Als Surrogat 
‚der echten Rhabarber empfiehlt sie sich nach GEIGER weit besser als alle übrigen 
Rheum- und Rumex-Arten. 
Das Kraut früher zu den Frühlingskuren; es wirkt antiskorbutisch. In 
mehreren Gegenden verspeist man es als Salat. 
Geschichtliches. Diese Pflanze ist das Aauradov xnraı0vy, Lapathum hortense 
oder Rumex sati»us der Alten. Das Kraut gebrauchten sie als eróffnendes Mittel; 
die Wurzel diente spáter als Surrogat der Rhabarber. (OO. BmuwrELs beschrieb 
sie als Rhabarbarum.  MarrHroLUS nannte sie Hippolapathum hortense oder 
Rhababarum Monachorum. LonszLIUS gedenkt ihrer unter dem Namen Rha Mona- 
chorum und auch Fucusius nannte sie der Mónche falsche Rhabarber. 
Wegen Rumex und Lapathum s. den Artikel Ampfer, stumptblittriger. 
Der Name Patientia (Geduld) bezieht sich auf die Langsamkeit der medi- 
cinischen Wirkung. 
Geisbart, knolliger. 
(Filipendelwedel, knollige Spierstaude, rother Steinbrech.) 
Radix, Herba und Flores Filipenduiae, Saxifragae rubrae. 
Spiraea Filipendula L. 
lcosandria Pentagynia — Spiracuceac. 
Perennirende Pflanze mit 30—60 Centim. hohem, einfachem, geradem, kantig 
gefurchtem, oft rôthlichem, geflecktem, glattem Stengel, unterbrochen gefiederten 
Blättern, die den Schafgarbenblättern ähneln. Die Wurzelblätter stehen im Kreise 
ausgebreitet, sind gestielt, die einzelnen Blättchen abwechselnd und gegenüber, 
die kleinsten stehen an der Basis, sind z. Th. nur 2 Millim. lang, nach vorn zu 
werden sie immer grósser, so dass die grôssten länglichen 12—z24 Millim. lang, 
stark eingeschnitten gezühnt, durch kleine, 2—6 Millim. lange, 3—5 spaltige ge- 
trennt werden; gegen die Spitze des Blattes werden die Blittchen wieder kleiner; 
alle sind glatt oder zuweilen in der Jugend mit kurzen Hárchen besetzt. Die 
Stengelblütter sind ungestielt, sonst den Wurzelblittern ähnlich, mit stengelum- 
fassenden, rundlichen, eingeschnitten gezähnten  Afterbláttern versehen. Die 
Blüthen stehen am Ende des Stengels in ansehnlichen, zierlichen einseitigen 
Afterdolden, deren weisse oder blassróthliche, kurzgestielte Blümchen nach innen 
gerichtet sind. — Auf trocknen und feuchten sonnigen Wiesen, in lichten 
Waldungen. 
  
  
      
     
    
   
   
   
   
   
   
  
  
   
   
        
  
    
    
    
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
   
    
   
   
     
   
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