Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

     
   
   
  
    
    
   
   
  
  
   
    
  
  
    
   
   
   
  
   
   
   
   
   
   
  
   
   
   
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
   
    
   
   
   
  
   
   
     
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Gurgunbalsam. 
eigenthümlich aromatisch widerlichen Geruch, der durch Trocknen nicht vergeht, 
schmeckt krautartig, ziemlich bitter, etwas herbe und kratzend. 
Wesentliche Bestandtheile. Nach Enz: ütherisches Oel, Fett, scharfe 
und bittere Materie, eisengrünender Gerbstoff, Harz, Gummi, Zucker etc. 
Anwendung. Im Aufguss, früher háufig bei Lungenkrankheiten, Fiebern, 
auch áusserlich zu Bádern, als Wundmittel. 
Geschichtliches. Die alten deutschen Aerzte und Botaniker hielten die 
Gundelrebe für den yapatxtosog des DioskomipEs, und führten sie deshalb in die 
Officinen ein. Indessen irrten sie darin, denn die Drioskomip'ische Pflanze ist 
Antirrhinum Asarina. 
Glechoma ist abgeleitet von l'Anyov (Polei, Mentha Pulegium), und diess von 
luxus (süss, angenehm), in Bezug auf den Geruch der Pflanze; dieser ist aber 
bei Glechoma nur schwach und auch keineswegs dem Polei áhnlich angenehm. 
Wegen Hedera s. den Artikel Ephéu. 
Gurgunbalsam. 
(Holzôl.) 
Balsamum Diplerocarpi. 
Dipterocarpus laevis HHAMILT. 
Lolyandria Monogynia. — Diplerocarpeae. 
Hoher dicker und starker Baum mit zusammengedriickten zweischneidigen 
Zweigen. Die Blitter sind oval-ldnglich, spitz, an der Basis abgestutzt, auf beiden 
Seiten glänzend und nebst den Blattstielen unbehaart. Die grossen weissröth- 
lichen, hängende Trauben bildenden Blüthen haben einen unregelmissig fünf- 
spaltigen bleibenden Kelch, wovon 3 Segmente zahnförmig, die beiden andern 
flügelartig verlängert sind. Die Krone besteht aus 5 Blättern von etwas dicker 
Consistenz. Die Frucht ist eine eiförmige weich behaarte spitze Nuss mit grossen 
pyramidalen Samen. — In Indien, besonders Hinterindien, Cochinchina ein- 
heimisch. 
Gebräuchlicher Theil. Der nach gemachtem Einschnitt in den Stamm 
der genannten und noch anderer Arten von Dipterocarpus und dann daneben 
angezündetem Feuer hervorquellende Balsam. Er ist dunkelbraun, nach dem 
Absetzen klar, etwas dicker als Baumól, von 0,964 spec. Gewicht, recht und 
:chmeckt wie Kopaivabalsam, doch etwas milder und lóst sich 1n 2 Theilen ab- 
solutem Weingeist. Auf r30^ erhitzt, wird er trübe und ganz dick, nicht mehr 
fliessend, nach dem Erkalten noch steifer, aber durch schwaches Erwármen und 
Umrühren erlangt er den früheren Flüssigkeitszustand wieder. Eine andere Sorte, 
etwas dicker, im durchfallenden Lichte roth, im auffallenden olivengrün, von 
0,970 spec. Gew., roch etwas theerartig, lóste sich in Weingeist nicht klar, gab 
mit Schwefelkohlenstoff eine dunkelrothgelbe Gallerte, mit concentrirter Schwefel- 
sáure eine schóne rothe dicke Flüssigkeit. 
Wesentliche Bestandtheile. Nach Ca. Lowe in 100: 65 ätherisches 
Oel, dass sich wie das Kopaivaöl verhielt, 34 Harz, ı Essigsäure. WERNER erhielt 
nur 20% ätherisches Oel, übrigens von derselben Beschaffenheit wie jenes. Das 
Harz lieferte eine eigenthümliche krystallinische Harzsäure (Gurgunsäure). 
FLÜCKIGER’s Untersuchung des Harzes stimmt damit nicht überein; er bekam ein 
krystallisirbares, aber nicht als Säure und auch sonst noch abweichend sich ver- 
haltendes Harz. Hieraus folgt, dass der Gurgunbalsam ein Produkt von un- 
WITTSTEIN, Pharmakognosie. 19 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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