Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (II. Abtheilung, II. Theil)

   
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Hafer. 297 
förmige lang behaarte Ausläufer treibt, die mit ähnlichen abwechselnd sitzenden 
Blättern versehen sind. Die Blumenköpfchen stehen einzeln auf einem 15—30 Centim. 
hohen, aufrechten dünnen, abstehenden Schafte, sind bis 25 Millim. breit, hell- 
gelb, und ihre Hülle besteht aus dachziegelig geordneten, mit schwärzlichen 
Haaren besetzten Blattschuppen. Die Zungenblümchen sind an der Spitze 
5zähnig, die oberen ganz gelb, die äusseren randständigen unten purpurroth ge- 
streift. Die kleinen braunen Achenien tragen einen langen haarigen, ausgebreiteten 
Pappus. — Häufig an trockenen grasigen sandigen Orten, am Rande der Wälder, 
auf Dämmen etc. 
Gebräuchliche Theile. Die Wurzel und das Kraut; beide sind geruch- 
los, die Wurzel schmeckt ziemlich rein und stark bitter, das Kraut weniger, zu- 
gleich herbe. 
Wesentliche Bestandtheile. Bitterstoff, eisengrünender Gerbstoff. Die 
beiden vorhandenen Analysen, nämlich der Wurzel von SCHRADER und des Krautes 
von C. SPRENGEL, sind werthlos. 
Verwechselung mit Hieracium dubium und H. Auricula erkennt man 
daran, dass diese beiden kleinere Blumenkópfe haben, und dass dann mehrere 
auf einem gemeinschaftlichen Stiele oder Schafte stehen. 
Anwendung. Ehemals gegen Wechselfieber. 
Geschichtliches. Die alten griechischen und römischen Aerzte scheinen 
diese Pflanze nicht benutzt zu haben; wohl aber gebrauchte man sie im Mittel- 
alter, und bereits spricht die Aebtissin HILDEGARD davon. Die deutschen Aerzte 
des 16. Jahrh. verordneten sie gegen das Quartanfieber als ausgepressten Saft. 
Hieracium kommt von tepaf (Habicht); man ersann nämlich die Fabel, dieser 
Vogel schärfe mit dem Safte des Krautes seine Sehkraft. Die Alten unterschieden 
2 Arten Tepaxıov, ein kleines und ein grosses, beide gleichfalls Syngenesisten, aber 
das erstere ist Scorzonera resedifolia L., und das letztere Tragopogon picroides L. 
Hafer. 
Semen (Fructus) Avenae. 
Avena sativa 1. 
Triandria Digynia. — Gramineae. 
Einjährige Pflanze mit faseriger Wurzel, welche o,6— 1,0 Meter hohe, aufrechte, 
gestreifte, glatte Halme treibt; die Blattscheiden sind glatt, gestreift und bekleiden 
fast den ganzen Halm; die Blátter am Rande und auf beiden Seitén scharf. Die 
Rispe ist sparrig ausgebreitet, 15-—20 Centim. lang; ihre Aeste entspringen ge- 
wohnlich zu 5—6 aus dem untern Knoten der Spindel (racAzs), sind wieder dstig und 
abwechselnd nach einer Seite gerichtet; die Aehrchen hidngend, zweibliithig, mit 
sehr kleinem Ansatz eines dritten Blüthchens. Die Klappen sind lang zugespitzt 
und lànger als die Blüthchen; die Spelzen blattartig, die untere mit einer auf 
dem Rücken entspringenden gedrehten Granne versehen. Die Frucht ist länglich, 
fast stielrund, auf dem Bauche mit einer Furche versehen und von den Spelzen 
fast eingeschlossen, aber frei. — In den kàálteren Gegenden Europa's, selbst in 
der arktischen und subarktischen Zone háufig kultivirt; die ursprüngliche Heimath 
ist noch unbekannt. 
Gebráüuchlicher Theil Die Frucht. 
Wesentliche Bestandtheile. Durchschnittlich in 100: 44 Stärkmehl, 
13 Kleber, 3 Gummi, 5 Zucker, 5 Fett, 3 Mineralstoffe. 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
     
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
 
	        
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