Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (II. Abtheilung, II. Theil)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
   
   
    
  
   
  
  
  
  
  
  
   
  
   
298 Hahnenfuss. 
I B. NoRTON erhielt aus dem Hafer eine eigenthümliche, in Wasser leicht 
lósliche, in der Hitze nicht koagulirbare Proteinsubstanz (Avenin). JoURNET fand 
in der Fruchtschale einen angenehm aromatischen, der Vanille ähnlich riechenden, 
harzühnlichen Stoff, und G. SERULLAs giebt an, aus einem Bestandtheile des 
Hafers, den er Aveniin nennt und der vielleicht mit dem Avenin identisch ist, 
das Vanille-Aroma erzeugen zu kónnen. 
Anwendung. Roh, meist aber geschilt (als sogen. Hafergriitze, Haferkern, 
Avena excorticata) in Abkochungen verwendet. Das Mehl dient zu Umschligen, 
in üármeren Distrikten zum Brotbacken. Der meiste Hafer wird aber von den 
Pferden konsumirt. Geróstet bildet er eins der vielen Kaffee-Surrogate. 
Den Hafer nannten die Griechen Bpopog, die Romer schon Avena. Das erste 
Wort steht jedenfalls in nahem Zusammenhange mit fpopa (Nahrung). 
Ueber das Stammwort von Avena sind die Meinungen getheilt. Man leitet 
nàmlich ab vom celtischen a/ez oder clan (essen); die Celten iernten den Hafer 
erst durch die Germanen kennen, daher man auch auf advena (Fremdling) ver- 
fallen ist. Andere Ableitungen sind: von avfre, änpaı, adery (wehen, wegwehen), 
weil die Pflanze vom Winde leicht bewegt wird; oder von avére (gesund sein), 
weil der Hafer eine gesunde Speise ist; oder von avérze (nach etwas begierig sein), 
weil er vom Vieh gern gefressen wird. 
Hahnenfuss, giftiger. 
(Bóser Ranunkel, Froscheppich.) 
Herba Ranunculi palustris. 
Ranunculus sceleratus L. 
Polyandria Polygynia. — Ranunculeac. 
Einjàáhrige Pflanze mit 0,30—0,60 Meter hohem und hóherem, aufrechtem, 
ästigem Stengel; die unteren Blütter sind handartig getheilt und am Rande ein- 
geschnitten gekerbt, die oberen dreitheilig mit linienfórmigen Segmenten. Die 
kleinen zahireichen gelben Blümchen haben einen zurückgeschlagenen Kelch, 
und hinterlassen die Früchtchen zu einem lánglich-eifórmigen Kópfchen ver- 
einigt. — In Gräben, Sümpfen, an den Ufern der Flüsse und Teiche. 
Gebräuchlicher Theil. Das Kraut, welches einen sehr scharfen Geschmack 
besitzt. Die Wurzel soll fast gar nicht scharf sein, dagegen die Theile je weiter 
nach oben an der Pflanze schärfer werden. Die Fruchtknoten sollen am schärfsten 
sein. Beim Zerquetschen und Kochen des Krauts erhebt sich ein scharfer 
stechender Dunst und durch Destilliren mit Wasser erhält man ein sehr scharfes 
Destillat, welches nach einiger Zeit scharfe kampherartige Krystalle ablagert. 
Wesentliche Bestandtheile. Scharfes ätherisches Oel. Hiervon gab 
schon 1785 TILEBEIN Nachricht; genauer wurde es 1860 von ERDMANN untersucht. 
Dieses Oel verliert aber bald seine Schärfe, indem es sich in Anemonin und 
Anemonsäure umwandelt, von denen das erstere nur wenig scharf, die letztere 
ganz geschmacklos ist. 
Anwendung. Ehedem frisch als blasenziehendes Mittel. Beim Trocknen 
des Krauts geht die Schärfe verloren, was also nach ERDMANN weniger auf einer 
Verflüchtigung des Oeles, als vielmehr auf einer Zersetzung desselben beruht. 
Ranunculus von rana (Frosch) d. h. kleine Pflanze, welche in Gemeinschaft 
von Fróschen in Sümpfen vorkommt; die meisten Arten lieben nassen Standort. 
  
Pe 
hohem 
fünfthe: 
blätter 
Blume 
kehrt 
stielte, 
Die Fr 
einwárt 
Alpen. 
G 
W 
A. 
V 
verwec 
borus, 
stande 
T 
Bezug 
Pflanz 
P 
Wurze 
schnit 
linient 
Zweig 
boden 
kleine
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.