Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

     
  
  
  
  
   
  
   
   
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
   
     
    
   
  
    
  
   
  
   
    
   
   
    
   
  
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Huflattich. 327 
brüstigkeit liess man die Blätter rauchen, und zwar schon zu einer Zeit, wo das 
Tabakrauchen in Europa noch ganz unbekannt war. 
Tussilago ist zus. aus Zzss/s (Husten) und agere (führen), d. h. eine Pflanze, 
welche Husten vertreibende (wegführende) Kráfte enthált. 
Farfara ist zus. aus /ar (Getreide, Getreidemehl) und ferere (trag gen) also 
gleichsam: mehltragende Pflanze, in Bezug auf den auf der Unterseite der Blätter 
befindlichen weissen Filz. Wohl aus gleichem Grunde nennt PLAUTUS in seinem 
Lustspiele »Poenulus« den weissen Pappelbaum: Farfarus. 
  
Huflattich, grossblättriger. 
(Neunkraft, Pestilenzwurzel, Pestwurzel, Wasserklette.) 
Radix Petasitidis. 
Petasites vulgaris DESF. 
(Petasites officinalis MONCH, T'ussilago Petasites L.) 
Syngenesia Superflua. — Compositac. 
cylindrischer, horizontal kriechender und 
die der vorhergehenden Art 
Perennirende Pflanze mit dicker 
sprossender, mit starken Fasern besetzter Wurzel, 
ähnliche, aber meist weit grössere, bis 45 Centim. und darüber im Durchmesser 
haltende langgestielte Blätter treibt, welche jedoch nicht eckig, sondern mehr ab- 
gerundet, buchtig, ungleich gezähnt sind. Der Ausschnitt an der Basis ist mehr 
ausgerundet, die Lappen nähern sich mehr und decken sich zum Theil, die 
Oberfläche ist matter dunkelgrün, etwas runzelig, die Unterfläche mehr grau. Die 
schon im März und April mit den Blättern zugleich sich entwickelnden Blumen 
stehen auf einem ähnlichen, mit röthlichen lanzettlichen blattartigen Schuppen 
besetzten, etwa 3o Centim. hohen Schafte und bilden anfangs einen dicht ge- 
rlichen blass pupurrothen Scheibenblümchen 
ach dem Verblühen 
drängten eiförmigen Strauss von zier 
mit ähnlichen Schuppen untermengt, der sich während und n 
Die Blümchen variüren nach dem Standorte; 
sind grôsstentheils weibliche 
T. hybrida. — Auf nassen 
stark verlängert und lockerer wird. 
theils sind es grósstentheils Zwitterblumen oder es 
Blümchen. Letztere Varietàt unterschied LiNNÉ 
Wiesen, an Grüben und Büchen, z. Th. häufig. 
Gebrüuchlicher Theil Die Wurzel; sie ist cylindrisch, stig, oben fast 
knollig, bis 25 Millim. und darüber dick. Die cylindrischen Aeste und Sprossen 
z. Th. 60— 9o Centim. lang; frisch aussen gelblich grauweiss, trocken grau, 
runzelig, innen weiss, fleischig, trocken brüchig, markig. Riecht eigenthiimlich 
aromatisch, etwas scharf, schmeckt schwach süsslich, dann aromatisch-bitterl ich, 
etwas herbe. 
Wesentliche Bestandtheile. Nach RErNscH: ätherisches Oel, eigenthiim 
liches Harz (Petasit), eigenthümliche krystallisirbare Harzsäure (Resinapitsäure), 
eisengrünende Gerbsäure, Traubenzucker, Mannit, Inulin, viel Pektin, Gummi, 
Schleim etc. 
Anwendung. Früher in Substanz und Aufguss gegen die verschiedensten 
Krankheiten, auch Pest; äusserlich (auch die frischen Blätter, welche widerlich 
aromatisch riechen und aromatisch herbe schmecken) auf bösartige Geschwüre 
und selbst, Pestbeulen. 
Geschichtliches. Schon die alten griechischen Aerzte gebrauchten und 
nannten die Pflanze wegen ihrer grossen rundlichen Blitter Iletasttne (von metasos 
Sonnenhut) Im Mittelalter hielt man sie aut Grund ihrer ausgezeichneten dia- 
phoretischen Wirkung fiir ein Hauptmedicament gegen die Pest. 
  
  
     
  
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