Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

     
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Jaborandi. 335 
ist nicht unser Isop (der in Griechenland, Kleinasien und Syrien auch gar nicht 
vorkommt), sondern nach SPRENGEL, welchem Fraas beipflichtet, Origanum smyr- 
naeum oder syriacum L. Der Hyssop der Israeliten dagegen, wohl der älteste 
bekannte, schon in der Bibel vorkommende, dessen Stamm das hebräische 3N 
(esob) oder arabische azzof ist und das ein heiliges Kraut bedeutet, soll nach 
LvxcGBYE 'Thymbra spicata L., nach C. BAUHIN der schmalblättrige Rosmarin, 
nach HASSELQUIST aber sogar Gymnostomum truncatum Hrpw. sein. — Die 
jetzt gebräuchliche Pflanze dieses Namens scheint MATTHIOLUS in die Officinen 
eingeführt zu haben; sie war jedoch schon lange vorher bekannt, und wurde 
zumal von den Mönchen gezogen; daher sie den Namen Kloster-Hyssop trug. 
Jaborandi. 
( Yaborandi, Yaguarandy.) 
Folia Jaborandi. 
Pilocarpus pennatifolius LAM. 
Decandria Monogynia. — Rutaceae. 
ı Meter hoher Strauch mit circa 8 Millim. dicken, dicht beblätterten Zweigen, 
die Rinde graubräunlich, längsstreifig, von einfachen Haaren rauh, brüchig, leicht 
abschälbar, das Holz gelblich-weiss, im Bruche kurzfaserig. Die Blätter unpaarig 
gefiedert, meist 4— 5jochig, 30—40 Centim. lang, das unterste Joch etwa 14 Centim. 
von der Spindelbasis entfernt, die untersten Joche mit j Centim. langem, etwas 
angeschwollenem Stiel, die oberen fast sitzend, das Endblüttchen mit 2 bis 
3 Centim. langem Stiele, die einzelnen Joche etwa 3 Centim. von einander ent- 
fernt. Die Blattspindel ist braun, lingsfurchig. Die Blättchen sind selbst an ein 
und derselben Spindel verschieden gestaltet, im. Allgemeinen eirund-lanzettlich 
(aber auch eirund bis umgekehrt herzfórmig), ganzrandig, fast stets mit ausge- 
randeter Spitze und ungleicher Basis, bráunlich-grün, lederartig wie die Pome- 
ranzenblütter, fiedernervig, die Nerven, besonders der Mittelnerv, mehr auf der 
Unterseite vortretend, meist 8—10 stürkere Fiedernerven, am Blattrande (wie bei 
den Pomeranzenbláttern) anastomisirend und dadurch eine wellenfórmige Randlinie 
bildend. Sie gehen im Winkel von 60° vom Hauptnerven ab. Gegen das 
Licht gehalten, zeigen sie deutlich durchscheinende Punkte (Oelbe- 
hilter). Die Unterseite mancher Blättcher von einfachen Haaren rauh anzu- 
fühlen. (Nach Hormes soll die ganze Pflanze glatt sein). Blüthenstand eine 
Traube, die Spindel 20 Centim. lang, die einzelnen Bliithenstiele 1 Centim. lang. 
Die Frucht hat 5 Carpellen, ist hellbraun, lederartig, springt 5klappig auf mit 
schwarzen nierenfórmigen Samen. Geruch der Droge mehr oder weniger aro- 
matisch; Geschmack aromatisch und bitter, Speichel erregend. — In Brasilien. 
Gebriuchlicher Theil. Die Blitter dieser und noch ein oder mehrerer 
anderer Arten derselben Gattung (P. Selloanus). 
Wesentliche Bestandtheile. Nach GERRARD, HARDY, KINGZETT u. A. 
ein eigenthümliches krystallinisches Alkaloid (Pilocarpin), welches dem Nicotin 
sehr ähnlich wirkt; dann nach E. HARTNAckK und H. MEYER noch ein zweites, 
aber amorphes Alkaloid (Jaborin) das in seiner Wirkung mit dem Atropin über- 
einstimmt. 
Verwechselung s. unten am Schlusse. 
Anwendung. Als Schweisstreibendes Mittel, und Speichelfluss erregend. 
Soll nach I. Ringer in London sich auch als Gegengift der Belladonna be- 
wührt haben. 
     
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
  
   
   
   
  
  
   
    
   
     
  
    
  
  
  
  
  
    
  
  
   
   
   
  
  
  
    
  
  
   
 
	        
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