Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

     
    
    
   
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
    
   
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
     
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Indigoferapflanzen. 
vorn abgestutzt und ausgerandet, am Grunde keilfórmig verschmálert, gewóhnlich 
9—15, ausgezeichnet durch blaugrüne Farbe. Die Blumen stehen in aufrechten 
Trauben, welche kürzer sind als die Blätter, ihr Fáhnchen und Schiffchen gelb- 
lich weiss ins Grüne, die Flügel aber roth. Die Frucht ist eine 3—5 Centim. 
lange, etwas gekrümmte, braune Hülse mit 8—1:0 Samen. — In Ost-Indien ein- 
heimisch, dort sowie in West-Indien und Süd-Amerika kultivirt. 
Indigofera Anil, mit der vorigen Art fast ganz übereinstimmend, hat 
Jinglich-lanzettliche, etwas stumpfe, unten weissgrau rauhhaarige Bláttchen, Hülse 
mit 2 hervorstehenden kallósen Näthen. — In Ost- und auch West-Indien ein- 
heimisch und dort kultivirt. 
Indigofera argentea, hat Zweige mit weissem silberglánzendem Ueber- 
zuge, viel breitere Blättchen, purpurröthliche Blumen, Hülsen mit 2—4 Samen. — 
In Aegypten, Arabien und Ost-Indien einheimisch, und daselbst kultivirt. 
Gebräuchlicher Theil Der aus diesen, sowie aus anderen verwandten 
Arten, aber auch noch aus mehreren Gewächsen anderer Familien (Isatis tincto- 
ria, Nerium tinctorium, Polygonum tinctorium etc.) dargestellte blaue Farbstoff. 
Die Pflanzen enthalten diesen Farbstoff nicht schon fertig gebildet und frei, 
sondern nach ScHUNCK in Form eines in Wasser leicht löslichen Glykosids (In- 
dikan), welches in Folge einer Art Gährung in Zucker und farblosen Indigo 
zerfällt, welcher letzterer dann rasch durch den oxydirenden Einfluss der 
atmosphärischen Luft blau und unlöslich in Wasser wird. Zur Gewinnung des 
blauen Indigo bringt man die frischen Pflanzen in ein Bassin, beschwert sie 
mit Brettern, übergiesst sie mit Wasser und überlässt sie der Gährung, welche 
sich bald durch Entwickelung von Kohlensäure zu erkennen giebt. Zugleich 
sammelt sich auf der Oberfläche ein reichlicher Schaum, und sobald dieser eine 
röthliche Farbe angenommen hat (nach 12—15 Stunden), lásst man die gelbliche 
Flüssigkeit in ein anderes Bassin ab, und setzt sie 1—2 Stunden lang mittelst 
Schaufeln in Bewegung, worauf sich der Farbstoff blau ablagert, was mitunter 
durch einen Zusatz von Kalkwasser befórdert wird. Nun sammelt man den Brei, 
presst ihn, schneidet die Pasta in Stücke und lässt sie vollstándig austrocknen. 
Man unterscheidet im Handel mehrere Sorten und zwar nach der Herkunft, 
so ostindischen, brasilianischen, Guatemala- u. s. w. Indigo. Im Allgemeinen 
besteht er aus lockeren, leichten, lose zusammenhüngenden, 5—7 Centim. dicken 
Wiirfeln oder Bruchstiicken. Seine Güte hängt zunächst von der schónen feurigen 
dunkelblauen Farbe ab; mit dem Fingernagel gerieben, muss er einen kupfer- 
rothen Glanz annehmen, auch muss er auf dem Wasser schwimmen, nicht matt 
und schimmlich sein. Beim raschen Erhitzen entwickelt er purpurfarbige 
Dämpfe, die sich in der Kälte zu tiefblauen Nadeln (welche der reine Farbstoff 
sind) verdichten. Wasser, Weingeist, Aether, verdünnte Säuren und Alkalien ent- 
ziehen dem Indigo wenig oder nichts; in rauchender Schwefelsäure muss er sich 
vollständig zu einer schwarzblauen Flüssigkeit lösen. 
Wesentliche Bestandtheile. Ausser dem Blau, einer stickstoffhaltigen 
Verbindung, enthält der käufliche Indigo, noch eine leimartige, braune und 
rothe Substanz und Mineralstoffe. Der Gehalt an reinem blauem Farbstoff be- 
trägt durchschnittlich 50%. 
Verfälschungen. 1. Mit Lackmus; dieser wird durch Säuren sofort 
roth und lôst sich schon in Wasser mit blauer Farbe. 2. Mit Berlinerblau; 
wird durch Alkalien sofort zersetzt und braun, dessen kupferrother Glanz vergeht 
auch durch Reiben mit dem Fingernagel. 
 
	        
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