Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
  
    
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
    
   
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auf dessen Natur übergiesst man eine gróssere Menge solcher Bohnen mit warmem 
destillirtem Wasser, nimmt dieselben nach ein paar Stunden wieder heraus, und 
lässt das Wasser sich klären. Bei Gegenwart von Gyps wird. dieses Wasser durch 
Chlorbaryum und oxalsaures Ammoniak stark getrübt. In dem Absatze giebt sich 
das Berlinerblau dadurch zu erkennen, dass seine Farbe durch Kalilauge sofort 
in Braun übergeht. Erfolgt dieser Farbenwechsel nicht, so hat man kein Berliner- 
blau sondern Indigo vor sich, und dann wird die Farbe durch Salpetersäure zer- 
stört. Bei der Behandlung mit Kalilauge wird auch das chromsaure Bleioxyd 
mehr oder weniger angegriffen, indem es sich zum Theil oder ganz löst, während 
Kurkuma nur eine braune Farbe annimmt. Eine weitere Probe, angestellt durch 
Betupfen des Absatzes mit Schwefelammonium, lässt, wenn Schwárzung erfolgt, 
über die Gegenwart des Chromgelbes keinen Zweifel. 
Eine noch andere Art, den Kaffee zu färben, besteht im Benetzen mit einer 
Auflösung von Kupfervitriol, wodurch er ein bläulich-grünes Ansehn bekommt. 
So behandelte Bohnen nehmen beim Befeuchten mit einer Auflösung von 
Kaliumeisencyanür eine rothbraune Farbe an. 
Man hat aber auch schon Kaffeebohnen aus Mehlteig nachgeahmt, und 
zwar ziemlich täuschend; diese besitzen jedoch scharfe Ränder (nicht abgerundete 
echten Bohnen), und lassen sich leicht zu einem gelblich-grauen Pulver 
wie die 
Beim Kochen mit Wasser geben sie eine kleisterartige, durch Jod 
zerreiben. 
tief blau werdende Masse. 
Anwendung. Als Arzneimittel selten; GRINDEL der zuerst (1809) den 
Kaffee zu diesem Zwecke vorschlug, rühmt den Absud der rohen Bohnen gegen 
Wechselfieber statt China. Der ausgedehnteste Gebrauch wird aber vom Kaffee 
im gerösteten Zustande gemacht. Bei der Röstung verliert er 15—20% am 
Gewichte, nimmt aber an Volumen zu, und diese Anschwellung beträgt fast die 
Hälfte, so dass 100 Vol. nach dem Brennen etwa 150 Vol. sind. Durch das 
Rösten (Brennen) erleiden sämmtliche Bestandtheile verschiedene Veränderungen, 
und vom Kaffeein entweicht ungefähr die Hälfte. Ausser als Diätetikum leistet 
das Kaffeegetränk auch bei Diarrhöen und bei Vergiftungen mit Opium und 
sonstigen Narkoticis gute Dienste. 
Geschichtliches. Handschriftlichen Nachrichten zufolge, welche sich ın 
der Pariser Bibliothek befinden, unterliegt es keinem Zweifel, dass die Sitte des 
Kaffeetrinkens seit undenklichen Zeiten im Oriente besteht, und namentlich im 
Jahre 875 n. Chr. in Persien schon gewöhnlich war. Weit später scheint dieser 
Gebrauch auch auf die Osmanen übergegangen zu sein. Nach dem Verfasser 
einer türkischen Geographie soll im Jahre 1258 das Kaffeetrinken durch den in 
die Gebirge von Ousab exilirten Scheikh Omar erfunden worden sein, und ABD- 
ALKADER giebt an, dass DHABHANI MUFTI in Aden den Gebrauch des Kaffees in 
Jemen erst im r5. Jahrhundert eingeführt, und solchen bei einer Reise nach 
Persien kennen gelernt habe. Im Jahre 1517 soll Sultan SELIM nach der Eroberung 
von Aegypten Kaffee nach Konstantinopel gebracht haben, und bereits 1554 hatte 
man in dieser Stadt Kaffeehäuser. Der erste Deutsche, welcher von dieser Sitte 
Nachricht gab, scheint der Augsburger Arzt LEONHARD RAUWOLF zu sein, welcher 
1573 Kaffeehäuser in Aleppo antraf. Er drückt sich darüber folgendermaassen 
aus: »Under anderen babens ein gut Getrünk, welliches sie hoch halten, Chaube 
von jenen genannt, das ist gar nahe wie Dinten so schwarz, und in Gebresten 
sonderlich des Magens gar dienstlich« u. s. w. Die Kaffeebohnen, Bunned ge- 
nannt, beschreibt er recht gut und meint, sie móchten wohl Buncho des AvICENNA 
  
  
  
 
	        
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