Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

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und Bunca des RHASES sein, welche Ansicht auch spätere Gelehrte theilten. In 
einem 1615 von PETER DE LA VALLE, einem Venetianer, von Konstantinopel aus 
datirtem Briefe benachrichtigt der Schreiber seinen Correspondenten, dass er die 
Absicht habe, den damals in Italien noch unbekannten Kaffee einzuführen, was 
er jedoch erst 30 Jahre später ausführte, nämlich 1645 das erste Kaffeehaus in 
Venedig errichtete. Das erste Kaffeehaus in London gründete 1652 der Grieche 
PASQUA. 1659 hatte man solche in Marseille, 1672 in Paris. Deutschland kam 
bald nach, denn 1679 entstand ein solches durch einen englischen Kaufmann 
in Hamburg, und ein Jahrhundert später war der Kaffee bereits Volksgetränk 
geworden. — Anfänglich stand der Kaffee in hohem Preise, indem das Pfund 
mit 140 Franks bezahlt wurde. In der letzten Hälfte des 17. Jahrhunderts fand 
er auch Aufnahme in die Materia medica. 
Den Kaffeebaum selbst beschrieb zuerst 1591 PROSPER ALPIN, er sah ein 
Exemplar desselben in dem Garten eines Türken in Kairo; die beigefügte Ab. 
bildung enthält aber nur einen beblütterten Ast ohne Blume und Frucht. Jussieu 
gab erst 1713 unter dem Namen Jasminum arabicum ein genügendes Bild des 
Gewüchses. 1690 brachte van Hoorn auf Veranlassung des Amsterdamer Bürger- 
meisters N. WrrsEn Kaffeepflanzen aus Arabien nach Java, und aus den dortigen 
Plantagen kamen 1710 lebende Exemplare nach Amsterdam u. a. Städte. Auch 
in Surinam legten um jene Zeit die Holländer Kaffee-Pflanzungen an, ihnen 
folgten die Franzosen 1720 in Martinique und 1722 in Cayenne u. s. w. 
Coffea kommt nach RITTER nicht, wie man meist annimmt, von einem ara- 
bischen Worte, sondern von Kaffa, dem Namen einer ost-afrikanischen Land- 
schaft zwischen dem 3. u. 6.° n. Br, wo der Baum massenhaft wild wächst. 
Kageneckie. 
Folia Kageneckiae. 
Kageneckia oblonga Ruiz u. Pav. 
Leosandria Pentagynia. — Rosaceae. 
Baum mit gestielten länglichen oder umgekehrt eifôrmigen, gesägten Blättern, 
deren Ságezühne an der Spitze drüsig sind; diese Spitze fàllt gewóhnlich ab, 
weshalb die Blätter stumpf erscheinen. Uebrigens sind sie lederartig, steif, glatt, 
unten blasser und fast graugrün, an der Basis schmäler, die starke Mittelrippe 
sehr hervorstehend, 24—7 Centim. lang, und von zahlreichen sehr ästigen Adern 
durchzogen. Die Blattstiele kaum 6 Millim. lang, der Rand an beiden Seiten hervor- 
stehend und gezähnt. Die Blumen stehen einzeln an der Spitze der Zweige, sind 
8 Millim. lang, kantig und fein behaart. Die Frucht besteht aus 5, denen der 
Gichtrose dhnlichen Balgkapseln. — In Chile einheimisch. 
Gebráuchlicher Theil Die Blátter; sie schmecken sehr bitter. 
Wesentliche Bestandtheile. Bitterstoff Nicht nüher untersucht. 
Anwendung. Gegen Wechselfieber. 
Kageneckia ist benannt nach Graf F. v. KAGENECK, ÓOsterreichischem Ge- 
sandten in Madrid. 
      
     
  
  
  
  
  
   
    
  
     
    
  
   
  
     
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
     
     
    
    
    
    
   
   
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