Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

   
364 Kakao. 
ähnlich. 3. Guatemala; sehr gross, stark konvex, an der Spitze stark verschmälert, 
sehr milde und aromatisch. 4. Karakas; blassbräunlich mit grauem erdigem Ueber- 
zuge, konvex, von mildem, angenehmem Geschmacke. 5. Guayaquil (aus Ekuador) 
platt, fast keil-eiförmig, braunroth, runzelig von 2—3 Centim. Länge. 6. Ber- 
bice; klein, aussen grau, innen rothbraun. 7. Surinam und Essequebo; ziemlich 
gross, fast dicht, mit einem schmutzig grauen lehmigen Ueberzuge versehen, innen 
dunkel róthlichbraun. 
B) Sonnenkakao oder ungerotteter Kakao, d. h. solcher, der gleich ge- 
trocknet und dann von den Musresten durch Reiben befreit ist. Der so behan- 
delte Kakao hat im Allgemeinen eine schón brüunlichrothe, ebene Schale, deren 
Gefássbündel deutlich hervortreten, und einen schwarzbraunen, ins Róthliche 
spielenden Embryo, aber einen herben bitteren Geschmack. Dahin gehören: 
t. Brasilianischer (Para, Bahia, Maranhon); glatt, keileifórmig, an dem einen 
Rande fast gerade, an dem andern sehr konvex, schón braunroth. 2. Cayenne; 
aussen graubraun, innen blauroth. 3. Antillen-Kakao, und zwar Trinidad gross, 
sehr breit, platt, fast schwarzbraun; Martinique länglich, schmaler, platt, fast 
braunróthlich; St. Domingo^klein, platt, schmal, dunkel braunviolett. 
Alle Kakaobohnen sind fast geruchlos; beim Stossen, mehr noch beim Er- 
wármen verbreiten sie aber einen angenehmen gewtürzhaften Geruch. Der Ge 
schmack ist angenehm, milde, aromatisch, bitterlich, ólig. 
Wesentliche Bestandtheile. Der àltesten Analyse (von LAMFADIUS) zu- 
folge wurden in roo Gewichtstheilen Bohnen gefunden 87,8 Kern und 12,2 Schale; 
in 100 Kern: 53,10 Fett, 16,70 Proteinsubstanz, ro,91 Stürkmehl, 7,75 Schleim, 
2,01 rother Farbstoff, 0,9 Faser, 5,20 Wasser. Destillation mit Wasser lieferte 
ein aromatisches Destillat, aber ohne Abscheidung von ätherischem Oel. Die 
mineralischen Bestandtheile der Kerne betrugen 22. 1841 entdeckte WOSKRES- 
SENSKY im Kakao eine eigenthümliche, schwache, sublimirbare Base (Theobro- 
min). A. MITCHERLICH erhielt aus dem Guayaquil-Kakao: 45—499. Fett, 14—18 
Stärkmehl, 1,5 '"Theobromin, 3,5 Asche. TREUMANN bekam aus der Schale 0,3% 
Theobromin; Piers TrojaNowsky hingegen, als Ergebniss der Untersuchung von 
mehr als 30 Sorten, aus der Schale 0,8—4,5% und aus dem Kerne r,2—4,69 
Theobromin. Der Aschengehalt des Kernes betrug nach E. HriNTZ aus der 
Sorte Karakas 2,6—4, Guajaquil o,8— 3, Surinam 1,8, und Trinidad 2,5—2,89. Die 
Schale gab 8,5— 18,59. Asche, letztere vom besten Karakas. Die Asche des Kernes 
ist nach HEINTZ weiss bis hellgrau, und löst sich leicht und vollständig in Salz- 
sáure; die Asche der Schale ist gelb bis braun und hinterlässt einen in Salzsäure 
unlóslichen kieseligen Rückstand. Der Fettgehalt des Kernes schwankt von 
38—51$; das Fett schmilzt bei 32—33° C., und KinczerT fand darin zwei neue 
Fettsäuren, von denen eine der Laurinsäure sich nähert, während die andere, 
vom Verfasser Theobrominsäure genannt, der Melissinsäure am nächsten 
steht. 
Anwendung. Nur selten als Arzneimittel, und fast nur auf das Fett, 
Butyrum Cacao, beschränkt. .Am allergewohnlichsten dient der Kakao zur 
Bereitung der Chokolade, deren es bekanntlich eine grosse Zahl von Sorten gibt. 
  
Geschichtliches®). Als amerikanisches Gewüchs konnte der Kakaobaum 
und was damit zusammenhängt den Europäern natürlich erst mit der Entdeckung 
Amerika’s bekannt werden. Aber diese Kunde reicht doch immerhin schon sehr 
*) Einem längeren Aufsatze von FRISTÄDT auszugsweise entnommen. 
   
   
    
    
     
    
    
   
    
    
   
   
    
    
  
  
  
  
   
    
   
   
   
   
   
  
   
    
  
    
    
    
  
     
  
  
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