Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

366 Kaktus. 
u. A. bemerkt, dass schon das äussere Ansehn vom Genusse abschrecke, obwohl 
man sich desselben in Amerika bediene, ungeachtet man Herzbeschwerden davon 
bekomme.« Hierzu kommt, dass Crusius, der erste Botaniker von Bedeutung, 
welcher des Kakaobaumes erwáhnt, BENzONI's Aeusserung »der Kakao passe eher 
für Schweine als tür Menschen«, fast mit denselben Worten wiederholte, so dass 
es nicht zu verwundern ist, wenn die Chokolade noch im Anfange des 17. Jahrh. 
ausser Spanien ziemlich unberücksichtigt blieb. 
Um diese Zeit (1606) kehrte der Italiener F. CARLETTI von einer ausgedehn- 
ten Reise, wobei er auch West-Indien besucht hatte, in seine Vaterstadt Florenz 
zurück, brachte Kakao nebst der Kunst der Chokoladebereitung mit, und durch 
ihn wurde Italien das Land, von welchem aus später diess Getränk in die Länder 
des mittleren und nördlichen Europa verbreitet ward. Nach Frankreich gelangte 
die Chokolade allerdings wohl direkt aus Spanien, zunächst 1615 durch die Ge- 
mahlin Lupwic XIII, dann 1660 durch die Gemahlin LupwiG XIV, und ging von 
da rasch in die Bevólkerung über. 
Nach England gelangte sie spáter, 1667 wurde daselbst das erste Chokolade- 
haus eróffnet; noch spáter 1679 nach Deutschland durch die Empfehlung des be- 
kannten BONTEKOE, Leibarzt des Kurfürsten FRIEDRICH WILHELM von Brandenburg. 
Von da an begann der Kakao auch in therapeutischer Beziehung Aufmerksam- 
keit zu erregen, und fand Eingang in die Pharmakopöen. Von Zeit zu Zeit 
tauchten aber noch immer Streitschriften über den Werth oder Unwerth der 
Chokolade auf; und während Einige, im Einklange mit BENZONI, ACOSTA, CLUSIUS, 
den Stab darüber brachen, stellten Andere sie über Nektar und Ambrosia, und 
zu diesen Lobrednern dürfte auch LiwNÉ gebhórt haben, denn er verewigte seine 
Sympathie dafür in dem Gattungsnamen Theobroma (Gétterspeise). 
Kaktus, warziger. 
Succus Mammillariae. 
Mammillaria cirrhifera L. 
Jcosandria Monogynia. — Cacteae. 
Der Milchsaft dieses Gewächses hat nach L. A. BUCHNER nichts Scharfes, 
schmeckt im Gegentheil milde und angenehm, und enthält wesentlich Wachs, 
ausserdem etwas Gummi etc. 
Der wässerige Saft der Mammillaria pusilla gab: rothen, durch Alkalien 
gelb werdenden Farbstoff, Eiweiss, Schleim, viel saures Kalkmalat, Kalkacetat und 
Kalkoxalat. 
Fast ganz analog fand BUCHNER die Säfte von Cactus flagelliformis, 
Phyllanthus und speciosus zusammengesetzt. 
Die Blumen dieser Arten enthalten nach BUCHNER auch viel krystallisirbaren 
Zucker. 
Ueber den Farbstoff der rothen Blüthen dieser Arten haben BucHNER und 
VocrT Versuche angestellt. 
Cactus, Kaxtos der Alten (Cactus Opuntia oder Cynara Scolymos) von xaxov, 
Pass. xaxoucüat (bóse behandeln, verletzen), wegen der Stacheln an der Pflanze. 
Eben denselben Sinn hat xaetev (brennen), yate (zurückweichen, d. h. vor den 
Stacheln.) 
      
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
    
    
    
   
     
    
   
    
      
    
   
    
  
   
  
  
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