Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

    
  
   
   
   
  
   
   
  
  
   
   
   
  
  
   
  
   
   
   
   
  
   
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
   
   
  
  
   
   
  
   
  
  
  
   
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Kalabarbohne. 
Kalabarbohne. 
Semen (Faba) Physostigmatis. 
Physostigma venenosum BALF. 
Diadelphia Decandria. — Papilionaceae. 
Hoher windender Kletterstrauch mit glatten, krautartigen, glänzenden drei- 
zählichen Blättern, deren Seitenblättchen ungleichseitig sind, und deren schmalste 
Seite nach dem Mittelblättchen gerichtet ist; die einzelnen Blättchen sehen denen 
unserer Vicebohne sehr ähnlich, und sind nur mehr zugespitzt. Blumen purpur- 
roth. Die Hülsen sind 14—18 Centim. lang und enthalten 2—3 Samen. — An 
der Westküste Afrika's in Alt-Kalabar einheimisch. 
Gebräuchlicher Theil. Der Same (die Bohne); er ist dunkel chokoladen- 
braun, fast etwas ins Purpurne übergehend, gegen den Rand meist etwas heller, 
3 Centim. lang, 2 Centim. breit, auf der Oberfläche etwas glänzend, kôrnig-rauh, läng- 
lich oder ein wenig nierenfôrmig, flach gedrückt, an der einen Längsseite gerade oder 
schwach gekrümmt, an der andern gewôlbt und daselbst mit einem langen, 2 bis 
3 Millim. breiten, tieffurchigen, schwarzen Nabel versehen, welchervon einer feinen, er- 
habenen, róthlichen Naht, der Raphe, der ganzen Länge nach durchzogen ist. Die 
Samenschale ist hart, dünn, zerbrechlich, besteht aus einer äusseren, ringsum gleich 
dicken Schicht, einer mittleren, röthlichen, schwammigen, ungleich dickeren, und 
einer innern dünnhäutigen, braunrothen, und umschliesst zwei länglichrunde, dicke, 
weisse, zerbrechliche Samenlappen mit gekrümmtem Würzelchen. Sie sind ohne 
Geruch und fast ohne Geschmack, aber sehr giftig. 
Wesentliche Bestandtheile. Jossr und Hzssk erhielten aus dem Samen 
ein giftiges amorphes Alkaloid, welches sie Physostigmin nannten. VkE bekam 
dasselbe krystallisirr und gab ihm den Namen Eserin (nach Zsere, dem Namen 
der Bohne im Heimathlande.  HaRTNACK fand dann noch ein zweites Alkaloid 
(Calabarin) das Tetanus erregend wirkt, nicht wie das Eserin (Physostigmin) 
Pupille verengernd. Ferner enthált der Same nach Hesse eine dem Cholesterin 
ühnliche Substanz, daher von ihm Phytostearin genannt; nach CHnISTISON viel 
Stärkmehl, Legumin und 1,32 mildes fettes Oel. 
Verwechselungen. 1. Mit dem Samen einer anderen Art der Gattung 
Physostigma, welche fast total mit der oben beschriebenen übereinstimmt, aber 
von WELwITCH als Mucuna cylindrosperma bezeichnet wird. Dieser Same 
ist lánger, fast cylindrisch, mehr oder weniger rothbraun, dei Nabel überzieht die 
Oberfläche der Länge nach nicht vollständig von einem Ende zum andern, der- 
gestalt, dass etwa das letzte Sechstel bis zum andern Ende nabelfrei ist. Dieser 
Same ist noch giftiger. 2. Mit dem Samen der Entada scandens, einer 
Mimosee; er ist kreisrund, 24—5 Centim. breit, 8 Millim. dick. 3. Mit dem 
Samen einer andern Art Mucuna, der aber ebenfalls kreisrund ist. 
Anwendung. Als Pupille verengerndes Mittel. In Kalabar zu sogen. Gottes- 
urtheilen. 
Physostigma ist zus. aus quoa (Blase) und orıypa (Narbe); die Narbe ist blasig 
aufgetrieben. 
Mucuna ist ein brasilianischer Name; es kommen nàámlich Arten dieser 
Gattung auch in Brasilien vor. 
Entada ist ein malabarischer Name. 
  
  
 
	        
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