Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

Kampher. 
Anwendung. Meist als Thee, auch zu Kräuterkissen. 
Geschichtliches. HiPPokRATES bezeichnete unsere Kamille mit ’Evavdewoc, 
DIOSKORIDES mit Avdepıs, sowie mit yapayınlov. Bei THEOPHRAST kommt sie nicht 
vor. Zu allen Zeiten war diese Blume ein beliebtes Arzneimittel. CAMERARIUS 
kannte auch schon das blaue ätherisehe Oel und rühmte es gegen Kolik. 
Matricaria kommt von mater, umtnp (Mutter), in Bezug auf ihre Anwendung 
gegen weibliche Krankheiten, besonders die der Gebärmutter. 
Chamomilla ist das veränderte yapayınlov, zus. aus yapaı (niedrig) und pnloy 
(Apfel) d. h. kleine runde Blüthenknöpfe, welche wie Aepfel riechen. 
Kampher, gewöhnlicher (chinesischer u. japanischer). 
Camphora. 
Laurus Camphora 1. 
(Camphora officinalis, Cinnamomum Camphora Ners, Persea Camphora SPR.) 
Enneandria Monogynia. — Laureae. 
Ansehnlicher schóner immergrüner Baum von der Gestalt und Grósse einer 
Linde. Die Wurzel riecht sehr stark nach Sassafras. Das Holz ist weiss und 
róthlich marmorirt, riecht durchdringend kampherartig, ebenso die abwechselnden, 
gestielten, 7 Centim. langen und 21 Centim. breiten, glatten, glänzenden leder- 
artigen Blätter. Die in lang gestielten Rispen achselstindigen Blümchen sind 
klein, weissgelblich. Die Frucht von der Grósse einer Erbse ist dunkelroth, 
riecht und schmeckt nach Kampher und Cimmt. — In China, Japan, Formosa 
einheimisch. 
Gebräuchliche Theile. Das feste und flüssige ätherische Oel. 
Das feste Oel oder das Stearopten des ätherischen Oeles (der 
Kampher), welcher, in der Heimath durch Destillation des Holzes mit Wasser 
gewonnen, in kleinen schmutziggrauen Körnern in den Handel gelangt, die in 
Europa durch eine zweite Sublimation gereinigt werden. Er erscheint dann in 
weissen durchscheinenden, hexagonal-krystallinischen, runden, scheibenförmigen, 
konkav-konvexen, etwa pfundschweren Massen, riecht durchdringend stark eigen- 
thümlich, schmeckt ebenso, verflüchtigt sich schon bei gewöhnlicher Temperatur, 
hat eir spec. Gewicht von 0,088—0,998, bei 0° = 1,000, schmilzt bei 175°, siedet 
bei 204° und sublimirt unzersetzt, lóst sich in etwa rooo Theilen Wasser, sehr 
leicht in Weingeist, Aether, Holzgeist, Oelen etc. und ist nach der Formel 
C,oH,6O zusammengesetzt. 
Das flüchtige Oel oder das Elaeopten (Kampheröl) wird bei der Dar- 
stellung des Roh-Kamphers zugleich mit gewonnen, ist dunkel weingelb, hat ein 
spec. Gew. von 0,945, Setzt in der Kälte und bei freiwilliger Verdunstung noch 
viel Kampher ab. Durch wiederholtes Abdestilliren erhält man ein von Kampher 
freies Destillat = C,„H,,O, wasserhell, stark lichtbrechend, dünnflüssig, nach 
Kampher und Kajeputól riechend, von o,9: spec. Gew., hinterlässt beim frei- 
willigen Verdunsten an der Luft Harz, aber keinen Kampher. 
Anwendung. Bei uns bis jetzt nur der feste Kampher, und zwar innerlich 
und áusserlich. In die Kleidungsstücke gelegt oder diese mit der weingeistigen 
Lósung getránkt zur Abhaliung von Ungeziefer. 
Geschichtliches. s. weiter unten. 
      
   
   
    
   
   
    
  
  
  
  
  
  
      
    
   
   
   
   
  
  
   
    
   
  
  
  
  
  
  
   
   
    
     
   
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