Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

   
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Katesbaearinde. 
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Gambir-Katechu. 
Uncaria Gambzr Rx. 
(Nauclea Gambir HUNTER.) 
Fentandria Monogynia. — Rubiaceae. 
Hoher kletternder Strauch mit zahlreichen ausgebreitrten Aesten, eifórmigen 
spitzen glatten kurzgestielten, 10—1:2 Centim. langen, 7 Centim. breiten Blättern 
mit Stielen, welche abfallende Afterbláttchen tragen. In den Blattachseln stehen 
einfache zurückgekrümmte Ranken. Die Blumenstiele stehen einander gegenüber 
in den Winkeln der Blätter, sind länger als diese, und tragen an der Spitze eine 
Menge kopfförmig zusammenstehender rother wohlriechender Blümchen. — Im 
ganzen südlichen Asien wild, und mehrfach angebaut. 
Gebräuchlicher Theil. Das durch Auskochen der Blätter mit Wasser 
und Eindicken erhaltene Extract. Es bildet kleine vierkantige Stücke, schwimmt 
anfangs auf dem Wasser, sinkt aber später, wenn die Stücke Wasser eingesogen 
haben, unter, ist aussen gelbbräunlich, innen heller gelblich oder cimmtfarbig, 
geruchlos, schmeckt zusammenziehend, etwas bitter, hinterher süsslich. 
Wesentliche Bestandtheile. In beiden Sorten eigenthümlicher, eisen- 
grünender Gerbstoff, (Katechugerbsäure, 30o—50o9) und eigenthiimliche 
krystallinische Sáure (Katechin, Katechusäure, Tanningensäure), welche 
aber nach ETTI sich wie eine Verbindung von Brenzkatechusäure und Phloro- 
glucin verhält. 
Wegen einer angeblichen III. Art Katechu (Palmen-Katechu) s. den Artikel 
Arckanuss. 
Anwendung. In der Medicin; noch mehr in der Fárberei und Gerberei. 
Geschichtliches. Man hat das Katechu in dem Avuxtoy des DIOSKORIDES 
wieder erkennen wollen, eine Ansicht der schon Crusis widersprach. (Jenes 
Lycium ist der Saft der Beeren von Rhamnus infectoria) Die álteste Nachricht 
über Katechu dürfte wohl im 16. Jahrhundert durch Gancias As Honmro gegeben 
sein, zu welcher Zeit auch die Portugiesen diese Droge nach Europa brachten. 
Katechu ist zus. aus den indischen Worten 4a/e (Name des betreffenden 
Baumes) und cZz (Saft). 
Gambir ist ebenfalls ein ostindisches Wort. 
Uncaria von zzcus (Haken), in Bezug auf die zurückgekrümmten Ranken. 
Nauclea ist das kontrahirte zazee//a oder zaucula (navicella, navicula), Dimin. 
von zavis, vovE (Schiff oder was eine ähnliche Form hat, daher: zauwcum, die 
Schale der Steinfrucht, z. B. bei der Mandel, Wallnuss die Fleischhaut der Frucht), 
in Bezug auf die Frucht, welche ebenfalls eine Steinfrucht, aber nur klein ist. 
Wegen Acacia s. den Artikel Akazie. 
Wegen Mimosa s. den Artikel Gummi. 
Katesbaearinde. 
(Dornige Chinarinde.) 
Cortex Catesbaeae spinosae. 
Catesbaea spinosa L. 
(Catesbaea longifiora Sw.) 
Tetrandria Monogynia. — Rubiaceae. 
Dorniger 3,5—4,5 Meter hoher Strauch mit kleinen, ovalen, büschelig 
stehenden Bláttern, gelblichen, hüngenden, 12—15 Centim. langen Blumen mit 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
    
  
   
   
  
   
  
  
   
   
  
   
   
   
    
   
   
   
   
   
   
   
   
	        
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