Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

      
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
   
  
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Kirschlorbeer. 405 
dass seine Wurzeln sich weit unter der Erde ausbreiten; die untersten Zweige der 
Krone sind flach ausgebreitet, die Blätter gesägt, glänzend, in der Jugend auf 
der unteren Seite behaart, eiförmig oder länglich, an den untersten Sägezähnen, 
sowie am Blattstiele drüsig. Nie hängen die Blätter, wie bei den Süsskirschen 
herab, sondern stehen horizontal oder nach oben gerichtet. Die Blumen er- 
scheinen etwas vor den Blättern, sind weiss, stehen in gewöhnlich kurz gestielten 
Dolden, die Kronblätter sind ziemlich rund, etwas gekrümmt und schaumlöffel- 
förmig, die Hülle der Dolde ist einwärts gebogen. — Ursprünglich in Klein-Asien 
einheimisch, findet sich aber jetzt im südlichen Europa und auch in Deutschland 
in Wäldern, zwischen Hecken und Gebüschen verwildert, und wird gleich der 
vorigen Art in zahlreichen Varietäten kultivirt. 
Gebräuchlicher Theil. Die Früchte beider Arten. 
Wesentliche Bestandtheile. Zucker, Pflanzensäuren, Gummi, Pektin etc., 
bei den dunkeln Sorten auch rother Farbstoff. 
Anwendung. Roh und auf mancherlei Weise zubereitet als diätetisches 
Mittel; zu verschiedenen Präparaten. Die kleinen Waldkirschen zur Bereitung 
eines Branntweins (Kirschgeist, Kirschwasser). Die Fruchtstiele enthalten Gerbstoff, 
die Fruchtkerne enthalten ein mildes fettes Oel (339), welches dem Mandelöle 
ähnlich ist und erst bei — 28° erstarrt; ferner einen amygdalinartigen Kôrper, ver- 
möge dessen sie durch Destillation mit Wasser ein blausäurehaltiges Destillat 
liefern. Aus Stamm und Aesten schwitzt eine Art Gummi (Kirschgummi, s. den 
Artikel Gummi). Das Holz zu Möbeln. Die innere Stammrinde wurde als 
Fiebermittel angerühmt. Die Wurzelrinde enthält Phlorrhizin. 
Geschichtliches. Schon lange vor den Römern kultivirten die Griechen 
den Kirschbaum, wie u. a. aus den Schriften des ATHENAEUS erhellt; den süssen 
nannten sie Kepasos, Kepacta, den sauren Aaxaprn oder Aaxaën. PLINIUS bemerkt, 
dass die Kirschen (Cerasa) vor dem Siege des LucuLLUs über MrrHRIDATES unbe- 
kannt in Italien gewesen seien, und dieser Feldherr habe sie zuerst im Jahre 684 
nach Roms Erbauung (68 v. Chr.) aus dem Pontus (von Cerasunt) gebracht, was 
alles sich doch wohl nur auf die edlen Sorten beziehen kann, denn in Italien 
wuchs damals gewiss schon der Kirschbaum wild. Bei dem Triumphzuge des 
LUCULLUs wurde ein grünender Kirschbaum mit reifen Früchten auf einem be- 
sondern Wagen gefahren. Den alten Aerzten dienten die Kirschen hauptsächlich 
als diütetische Mittel; ALEXANDER TRALLIANUS empfiehlt sie besonders bei Leber- 
krankheiten, und auch bei Auszehrung gestattete er ihren Genuss. 
Wegen Prunus s. den Artikel Aprikose. 
Kirschlorbeer. 
(Lorbeerkirsche.) 
Folia Lauro-Cerasi. 
Prunus Lauro-Cerasus L. 
(Cerasus Lauro-Cerasus Lois, Padus Lauro-Cerasus MILL.) 
Jcosandria Monogynia. — Amygdaleae. 
Strauch oder mittelmüssiger Baum von 34—54 Meter Hóhe mit dunkel- 
brauner Rinde, abwechselnden gestielten, ovallinglichen, ro—:15 Centim. 
langen, und 21—5 Centim. breiten, oben dunkelgrünen, unten hellgriinen, glän- 
zenden, glatten Blättern, deren Rand hie und da mit kleinen Sägezähnen be- 
setzt und theilweise umgebogen ist; sie sind immer grün, dick, lederartig, 
  
	        
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