406 Kirschlorbeer.
den Lorbeerblüttern àáhnlich, mit stark vorstehender Mittelrippe und flachen
üstigen Adern. An der Basis 2—4 Millim. entfernt, steht, gewóhnlich in un.
gleicher Hohe, auf beiden Seiten der Mittelrippe auf der Blattsubstanz ein
kleiner weisslicher oder brauner Punkt, etwas eingedriickt. Die Blumen
stehen an den äusseren Zweigen in den Blattwinkeln in aufrechten kleinen ein.
fachen Trauben mit schmutzig weisser Krone. Die Friichte sind schwarz und von
der Gestalt und Grosse mittelmissiger Kirschen. — An der südlichen Küste des
schwarzen Meeres, am Kaukasus, in Persien, bei uns hie und in Anlagen, hilt
aber unsern Winter nicht leicht aus.
Gebráuchlicher Theil Die Blátter; sie sind im völlig ausgebildeten
Zustande zu sammeln, haben dann, besonders beim Zerreiben, einen sehr starken,
bittermandelàhnlichen Geruch und bittern aromatischen Geschmack. Durch
Trocknen geht der Geruch verloren, aber der bittere Geschmack bleibt. Giftig.
Wesentliche Bestandtheile. Nach WINCKLER: eisengrünender Gerbstoff,
Bitterstoff und ein dem Amygdalin der bittern Mandeln analoger oder damit
identischer Kórper, der durch den Einfluss von Wasser (und unter Konkurrenz
der eiweissartigen Materie der Blátter) blausáurehaltigen Benzoylwasserstoff (ütheri-
sches Kirschlorbeeról) liefert. Dieses Amygdalin konnte aber weder von WINCKLER,
noch von LEHMANN krystallisirt (wie das der bittern Mandeln) erhalten werden,
und L. erklürt diess damit, dasselbe sei eine Verbindung von Amygdalin mit einer
besondern Sáure (Amygdalinsáure.)
Nach W. Vock hat das ütherische Kirschlorbeeroól ein spec. Gewicht von
1,072 und sein Gehalt an Blausáure beträgt 6,1349.
Die Fruchtkerne enthalten nach WiwcKrLER gleichfalls Amygdalin, und nach
BUCHNER liefert auch die Baumrinde ein blausáurehaltiges Destillat.
Verwechselungen. ı. Mit den Blättern von Prunus lusitanica; diese
sind stumpf gesägt und ohne Drüsen. 2. Mit denen des Lorbeers; sie sind
ganzrandig, ebenfalls drüsenlos und riechen ganz anders.
Anwendung. Frisch im Aufguss; meist aber zur Bereitung eines destillirten
Wassers. Die Früchte schmecken süss und sind essbar.
Geschichtliches. PETER BELON entdeckte den Kirschlorbeerbaum 1546
und bezeichnete ihn schon mit Lauro-Cerasus, aber auch mit Cerasus Trapezun-
tina. Der deutsche Gesandte am türkischen Hofe, Davip UNnGNAD, schickte im
Jahre 1576 lebende Exemplare davon an den Botaniker Crusius in Wien, durch
den die Pflanze in viele deutsche Gárten kam, und zum ersten Male im Mai 1583
im Garten des Dr. AicHHOLZ blühete. Auf die giftige Wirkung des destillirten
Wassers wurde man schon früh anfmerksam, zumal als 1728 zwei Frauen in Dub-
ln daran starben. Bald wurde es auch auf verbrecherische Weise gebraucht.
Im Jahre 1781 vergiftete der englische Kapitain DOoNELLAN, einer reichen Erb-
schaft wegen, einen Verwandten mit Aqua Lauro-Cerasi, welche er der Arznei
beimischte, und woran der noch jugendliche Kranke binnen einer Viertelstunde
starb. Im Jahre 1783 vergiftete sich der berüchtigte PmrcE, welcher aus Queck-
silber Gold zu machen vorgegeben hatte, mit Kirschlorbeerwasser. Als Arzneimittel
rühmte es zuerst ein englischer Arzt 1773, der anonym schrieb, und erst lange
nachher wurde es, besonders durch THILENIUS, in Deutschland officinell.
Padus ist Ilados des THEOPHRAST, dieser aber Prunus Mahaleb L. Ob Padus
vielleicht mit dem Flusse Padus (Po) im Zusammenhange steht?
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