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Kolumbowurzel.
erhielt er noch eine eigenthümliche Säure (Columbosäure) als blassgelbes
amorphes Pulver, das ebenfalls, jedoch nur schwach bitter schmeckt.
Verfälschungen. 1. Mit gelbgefärbter Zaunrübenwurzel; diese ist
gleichförmig gelb, mehr locker und auch sonst abweichend (s. Zaunrübe). 2. Mit
der sogen. amerikanischen Columbowurzel, die aber kein Stärkmehl ent-
hält, also mit Jodtinktur befeuchtet nicht blau wird (s. den folgenden Artikel).
Noch andere falsche Wurzeln sind aufgetaucht, aber aus der Vergleichung mit
obiger Charakteristik ebenfalls leicht zu erkennen; so die Wurzel (auch das Holz)
der in Ceilon einheimischen Menispermee Coscinium fenestratum COLEBR., die
ebenfalls Berberin enthält.
Anwendung. In Substanz, als Absud, Extrakt.
Geschichtliches. Die Kolumbowurzel wird zuerst von FRANZ REDI 1675
als Arzneimittel erwähnt; später rühmte sie J. C. SEMMEDUS gegen mehrere
Krankheiten, allein erst durch den englischen Arzt PERCIVAL wurde sie allgemeiner
bekannt und gegen Ende des vorigen Jahrhunderts fast überall in die deutschen
Pharmakopöen aufgenommen. Die erste Nachricht von der Pflanze selbst gab
Pu. CoMMERSON (T1773), der sie in einem Garten auf Mauritius sah. In Mozam-
bique heisst die Wurzel Kalumb; es kommt also der Name nicht von der Stadt
Kolumbo auf Ceilon, wie öfters irrig angegeben worden ist.
Wegen Cocculus und Menispermum s. den Artikel Kokkeiskôrner.
Chasmanthera ist zus. aus yasp (weite Oeffnung) und dvônpa (Staubbeutel);
letztere stehen weit offen.
Jatrorrhiza ist zus. aus la cpuxoc (heilkráftig) und gua (Wurzel).
Coscinium von xoexwtv, Dimin. von xocxtvov (Sieb); die fast blattartigen
Cotyledonen sind siebartig durchlóchert, und darauf deutet auch fenestratum.
Kolumbowurzel, falsche.
Radix Fraserae.
Frasera Walter: MicH.
(Frasera carolinensis WALT.)
Tetrandria Monogynia. — Gentianaceac.
Zweijahrige Pflanze mit gelblicher knolliger Wurzel, 0,0—1,8 Meter hohem
Stengel, gegenüber oder in Quirlen stehenden oval-länglichen Blättern, gelblich
grauen, bisweilen röthlichen büschelförmig stehenden Blumen. — In mehreren
Staaten der nordamerikanischen Union einheimisch.
Gebräuchlicher Theil. Die Wurzel; sie kommt im Handel in ähnlichen
Scheiben und Stücken vor, wie die Kolumbowurzel, hat aber ein mehr fahles
oder schmutzigorangegelbes Ansehn; die Rinde der Scheiben ist der Quere nach
zart gestreift, geringelt, etwas heller bräunlichgrau, aber, wie die ganze Wurzel,
ohne Spur von dem Grünlichen der Kolumbo. Die dünneren Scheiben gleichen
sehr der Enzianwurzel Die Fläche der Scheibe fast gleichfórmig gefárbt, und
meist in 2 Schichten getrennt, wovon die innere vertieft ist, aber durch keinen
dunkelbraunen, mit Querstreifen durchzogenen Ring getrennt. Die Substanz
fast korkartig, doch härter und sprôder, im Bruche gleichfarbig, matt. Sie riecht
schwach nach Enzian und Liebstôckel, schmeckt ziemlich bitter, doch weniger
stark als Kolumbo, wird durch Jod nur braun (nicht blau wie diese).
Wesentliche Bestandtheile. Nach KENNEDY dieselben, wie die der
Enzianwurzel, also Gentisin und Gentipikrin, aber im umgekehrten Verhält-