Kopfblume — Koptis.
Geschichtliches. Die Rinde kam zuerst 1817 als Kascarille de Trinidad
von Kuba nach Europa, und 1827 eine grôssere Quantität unter Bezeichnung
einer Chinasorte. Jetzt ist sie ziemlich verschollen.
Copalche ist ein mexikanischer Name.
Wegen Croton s. den Artikel Kaskarille.
Kopfblume.
Cortex Cephalanthi.
Cephalanthus occidentalis L.
Zetrandria Monogynia. — Dipsaceac.
1,8—2 Meter hoher ästiger Strauch mit ungestielten, lichtgrinen, ovalen,
ganzrandigen, im Herbste roth werdenden Blättern, weissen, wohlriechenden, in
einem kugelrunden Kopfe stehenden Blumen mit kugelrundem zottigem Frucht-
boden, dreifächriger Kapsel, jedes Fach mit einem langen pyramidenfórmigen
Samen. — In Nord-Amerika einheimisch, und bei uns in Anlagen kultivirt.
Gebráuchlicher Theil Die Rinde; sie ist von jungen Aesten sehr
dünn, die Epidermis aussen hellróthlich-braun, hie und da gleichsam hellgrau
angeflogen, innen hellgrün, sehr leicht von der Rindensubstanz trennbar; diese
hat eine grünlich-gelbe Farbe, welche bei der glatten, zarten Bastschicht noch
mehr in's Gelbliche oder auch in's Hellbraune geht. Sehr faserig, die Epidermis
der Rinde älterer Aeste häufig sehr zerrissen, brüunlich-grau und róthlichbraun
gefleckt, ihre Rindensubstanz neigt sich in's Fleischfarbige und die Bastflüche ist
bráunlich-gelb. Geruchlos, von bitterm etwas schleimigem Geschmack.
Wesentliche Bestandtheile. Bitterstoff, Schleim. Nicht näher untersucht.
Anwendung. In der Heimath als Diaphoretikum, Purgans und gegen
Wechselfieber.
Cephalanthus ist zus. aus xegahn (Kopf) und dvdos (Blume), in Bezug auf die
Form des Blüthenstandes.
Koptis.
(Chynlen, Honglane, Mahmiran, Meriman, Mishmee, Soulin, Teeta.)
Radix Coptidis.
Coptis Zeeta WALL.
Folyandria Polygynia. — Ranunculeae.
Perennirende Pflanze mit etwas fleischiger, vielkôpfiger, faseriger, innen
goldgelber Wurzel; die Blätter sind langgestieli, dreilappig, mit wieder einge-
schnittenen Segmenten und sehr scharf boistenfórmig zugespitzten Sáügezühnen,
Der nackte, aufrechte, etwas gestreifte Blumenstiel trigt 2—3 weissliche Blumen
mit linglich-lanzettlichen, 24 Centim. langen Kelchblittchen und dreimal kleineren
zungenfôrmigen Kronblättern. — In Ost-Indien und China einlieimisch.
Gebräuchlicher Theil. Die Wurzel; sie kommt in den Handel in etwa
30 Grm. haltenden Körbchen aus dünnen Streifen spanischen Rohrs mit offenen
Maschen geflochten, worin 2j4—7 Centim. lange Stücke liegen, welche fast
cylindrisch, uneben, scharf, mehr oder weniger gekrümmt, von grünlich-brauner
Farbe und so dick oder dicker als eine Rabenfeder sind. Sie lassen sich leicht
brechen, haben zuweilen an einem Ende einige Fasern, eine gelbe Farbe,
schmecken anhaltend und rein bitter, wenig aromatisch und fürben den Speichel
gelb.
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