Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

   
Kostus. 
Anwendung. Ehedem gab man die Wurzel gegen Blutflüsse und andere 
Krankheiten. PAULI und SENNERT wollen Wunderkuren damit verrichtet haben. 
In ähnlichen Fällen, auch bei Hautkrankheiten, Geschwüren benutzte man das 
Kraut, den Samen in der Gelbsucht, als harntreibendes Mittel, gegen Spulwürmer. 
Dem Mehle ertheilt der Same eine bläuliche Farbe, und wenn er in grösserer 
Menge zugegen ist, schädliche Wirkungen. 
Geschichtliches. Die Einführung der Kornrade in die Officinen wurde 
durch die Meinung veranlasst, dass die Pflanze entweder das Melanthion der 
alten griechischen, oder auch das Lolium der alten römischen Aerzte sei; ein 
Irrthum, der heut zu Tage keiner Widerlegung bedarf. Selbst der Name Githago, 
der, wie es scheint, bei TRAGUS (f 1553) zuerst vorkommt, deutete auf die (aller- 
dings sehr entfernte) Aehnlichkeit des Samens mit dem der Nigella sativa, die 
auch Gith hiess. (C. BaunrN nannte die Pflanze Lychnis segetum, und dieser 
sehr bezeichnende Name hätte der Priorität nach beibehalten werden sollen, 
oder die noch ältere Benennung Lychnis arvensis, welche in den Schriften des 
TABERNAEMONTANUS vorkommt. 
Agrostemma zus. aus dypos (Acker) und oreppa (Kranz), also Schmuck der 
Aecker, auf die schönen Blumen und den Standort deutend. 
Wegen Lolium s. den Artikel Taumellolch. 
Lychnis von Avyvos (Lampe). Primus spricht (XXV. 74) von einer Pflanze, 
welche eine Art Phlomis sei und Lychnitis oder Thryallis heisse, deren dicke, 
fette Blütter zu Lampendochten dienen. Diese Pflanze ist Verbascum limnense. 
Was hingegen Pr. an andern Stellen (XXI. ro. 39 u. 98) Lychnis (Avyvi) nannte, 
ist unsere Agrostemma, und diese scheint ihren Namen den schónen rothen 
(gleichsam leuchtenden) Blumen zu verdanken. 
Kostus arabischer. 
Radix (Rhizoma) Costs. 
Costus arabicus L. 
(Costus speciosus SM.) 
Monandria Monogynia. — Cannaceae. 
Prachtvolle perennirende Pflanze mit horizontal unter der Erde laufendem 
Wurzelstocke, 0,30—1,20 Meter hohem und höherem Stengel, 15—35 Centim. 
langen zugespitzten Blättern, Blüthen in grosser elliptischer Aehre mit zahlreichen 
zugespitzten rothen Nebenblättern und 7 Centim. langer rother Blumenkrone. — 
In Ostindien einheimisch. 
Gebräuchlicher Theil. Der Wurzelstock oder dessen Rinde. Man 
hat zweierlei Arten, süssen und bittern Kostus (Costus dulcis, C. amarus), 
deren Unterschiede bloss durch das Alter bedingt zu sein scheinen. Der Wurzel- 
stock ist fingerdick und dicker, 5—15 Centim. lang, aussen rauh, ungleich, der 
Länge nach gestreift oder gefurcht, grauróthlich oder dunkelbraun, innen heller 
oder dunkler gelblich grau, z. Th. in’s Röthliche, locker, zellig. Zuweilen kommt 
nur der äussere braunrothe, z. Th. mehrere Millim. dicke rindenartige Theil 
(Costus corticosus) vor. Der Geruch ist angenehm aromatisch, ähnlich der 
Violenwurzel, der Geschmack aromatisch, z. Th. mehr oder weniger bitter. 
Wesentliche Bestandtheile. Aetherisches Oel. Nicht nüher untersucht. 
Verwechslung und Verfälschung. Der (echte) Kostus kommt jetzt kaum 
  
  
  
  
    
   
  
  
     
   
    
    
   
    
   
   
   
   
    
   
  
  
  
   
    
   
   
   
  
  
    
   
   
  
  
   
   
     
    
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