Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

   
   
  
  
  
  
  
   
   
   
  
  
   
    
  
     
  
  
    
   
  
   
    
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
   
  
    
   
450 Kroton. 
  
Blüthen an der Spitze der Zweige in kurzen áhrenartigen Trauben mit kleinen 
Blüthen, deren männliche weisse, an der Spitze gelbliche, aussen schuppige, und 
deren weibliche grünliche Petala haben; die Früchte hángen herab und sind mit 
kleinen Schuppen und rauhen Haaren besetzt. — An sandigen Orten der Kiste 
des mittellándischen Meeres wild, in Frankreich angebaut. 
Gebráuchlicher Theil Die mit dieser Pflanze gefárbten Leinwand. 
läppchen (Schminkláppchen) Die Bereitung geschieht (in Languedok) dadurch, 
dass man Leinwandstreifen in den Saft der Pflanze taucht, und dann in Kufen 
legt, worin sich mit Urin befeuchteter Kalk befindet, wodurch die anfangs grüne 
Farbe der Streifen in Blau übergeht. 
Wesentliche Bestandtheile. Es bildet sich, wie bei der Bereitung des 
Lackmus aus Flechten, durch die angegebene Behandlung ein oder mehrfaches 
Produkt, welches sich mit dem bei der Fáulniss des Urins auftretenden Ammoniak 
verbindend, eine blaue Farbe annimmt. Ueber die Natur dieses oder dieser Pro- 
dukte fehlt es noch an der nóthigen Aufklárung. 
Anwendung. Ehedem hielt man diese Lappen in den Apotheken. Jetzt 
dienen sie fast nur noch in Holland zur äussern Färbung des Käses. 
Geschichtliches. Die meisten Autoren deuten diese Pflanze als das 
"HAtopoztov (peya oder jurxpoy) der Alten, und ist davon der moderne Name Tour- 
nesol (Sonenwende) abgeleitet. FRaas erhebt gegen diese Deutung Zweifel und 
bezieht die Pflanze der Alten auf Heliotropium supinum L. Erwágt man aber, 
dass die Alten ihre Pflanze als Purgirmittel, Blätter und Samen gegen Würmer, 
den Samen auch gegen Tertianfieber, und den scharfen Saft der Pflanze zur Ver- 
tilgung der Warzen gebrauchten, so wird man wiederum bedenklich, denn solche 
Eigenschaften sind eher von einer Euphorbiacee, als von einer Boraginee zu er- 
warten. 
Was sich noch hie und da in den Apotheken als Bezetta rubra (rothe 
Schminkláppchen) findet, besteht in Leinwand, welche mit einem Absud der 
Kochenille oder des Fernambukholzes getränkt sind. 
Bezetta ist das Diminutiv vom spanischen bezo (Lippe), und bezieht sich auf 
die Anwendung der rothen Lappen zum Schminken und Färben der Lippen. 
Crozophora ist zus. aus xpoosar (Hervorragungen) und spe (tragen); die 
Frucht ist hôckerig. Oder von ypwCeıy (färben) wegen der Anwendung der Pflanze. 
Wegen Croton s. den Artikel Kaskarille. 
Kroton, purgirender. 
(Granatillkroton, Tiglibaum.) 
Grana Tiglit, Tilli. 
Croton Tiglium LAM. 
Croton Pavana HAMILT. 
Monoecia Monadelphia. — Euphorbiaceae. 
Croton Tiglium ist ein Baum mittlerer Grosse mit runden glatten an der 
Spitze gefurchten Aesten, abwechselnden, gestielten, oval länglichen, zugespitzten, 
vorn mit drüsigen Ságezáhnen besetzten, glànzenden, 5rippigen und mit stern- 
fórmigen, bei der Reife verschwindenden Haaren besetzten Bláttern. Der Blattstiel 
ist fast 5seitig, von einer Rinne durchzogen, an der Spitze gekrümmt und gleich- 
falls mit gestirnten Haaren besetzt; am Grunde desselben befinden sich 2 sehr 
  
   
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