Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

456 Kümmel. 
heller Wurzel; 3o—90o Centim. hohem, ástigem, tief gefurchtem, glattem Stengel; 
länglichen, doppelt gefiederten Blättern, die Blättchen gefiedert getheilt, ihre Seg- 
mente linienförmig, glatt, etwas graulich-grün, mit einem weisslichen oder röth- 
lichen Stachelspitzchen. Die mittelgrossen, vielstrahligen Dolden tragen zahlreiche 
gleichförmige weisse Blümchen. Die allgemeine Hülle fehlt ganz oder’ besteht 
aus 1—2 verkümmerten Blüttchen; auch die kleinen Döldchen haben meist keine 
Hüllen. — Ueberall auf Wiesen im mittleren und nördlichen Europa einheimisch, 
und viel angebaut. 
Gebäuchlicher Theil. Die Frucht; sie ist 3—4 Millim. lang, gewóhn- 
lich in 2 Hálften getrennt, etwas einwärts gebogen, graubraun, mit etwas helleren 
vorstehenden Rippen, riecht eigenthümlich, stark gewürzhaft, schmeckt stark aro- 
matisch bitterlich. 
Wesentliche Bestandtheile. Nach TROMMSDORFF in 100: 0,44 ätherisches 
Oel, 8 eisengrünender Gerbstoff, 7 Chlorophyll 4 Schleim, ferner etwas Wachs, 
Harz etc. Das átherische Oel besteht nach VOELCKEL aus einem Kohlenwasser- 
stoff (Carven) und einem sauerstoffhaltigen Antheile (Carvol) das über Kiümmel 
destillirte Wasser enthält nach KRAMER Ameisensáure und Essigsäure. 
Anwendung. In Substanz, Aufguss. Der Kümmel gehörte früher zu den 
Semina quatuor calida majora. Sein Hauptverbrauch ist als Gewürz, zur Ge- 
winnung des ätherischen Oeles und dieses zur Bereitung eines Liqueurs (Kümmel- 
branntwein). 
Geschichtliches. Unser gemeiner Kümmel wird gewöhnlich für denjenigen 
Samen gehalten, welchen DroskomipEs Kapos, PLINIVS u. A. Careum nannte; allein 
es ist diess nichts weniger als wahrscheinlich, denn die Griechen erhielten den 
Kapos aus Karien in Kleinasien, wo unser Kümmel nicht vorkommt und PriNIUS 
nennt den Kümmel ein fremdes Gewüchs. Er ist auch in der That eine mehr 
nordische Pflanze; erst im Mittelalter wurde man auf ihn anfmerksam, hielt ihn 
für den Kapoc der Alten und benannte ihn darnach. 
Carum bezieht sich also, wie bemerkt, auf die vermeintliche Identität mit 
dem Kapos der Alten, der von seiner Herkunft diesen Namen erhielt. Der Species- 
name Carvi ist nur das veränderte Carum. 
Aegopodium ist zus. aus «if (Ziege) und moüc (Fuss), in Bezug auf die Aehn- 
lichkeit einzelner Blitter mit der gespaltenen Klaue der Ziege. 
Wegen Apium s. den Artikel Petersilie. 
Wegen Bunium s. den Artikel Ammei, kretischer. 
Wegen Ligusticum s. den Artikel Liebstóckel. 
Wegen Seseli s. den Artikel Sesel. 
Kümmel, rómischer. 
(Haferkümmel, Kreuzkümmel, Mohrenkiimmel, Mutterkiimmel.) 
Semen (Fructus) Cumini, Cymini. 
Cuminum Cyminum l. 
Pentandria Digynia. — Umbelliferae. 
Einjährige zarte Pflanze mit dünnem, gabelig-ästigem, 15—30 Centim. hohem, 
unten glattem, oben etwas rauhhaarigem Stengel und meist doppelt dreigetheilten, 
glatten Blättern, deren Blättchen oval-lanzettlich eingeschnitten, fiederspaltig, die 
obersten zart, linienförmig, ziemlich lang und fast so fein wie Dillblätter sind. 
  
      
      
    
     
  
    
  
  
  
  
     
   
   
   
     
     
   
   
   
  
   
  
  
   
   
     
   
   
     
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