Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

460 Kugelblume. 
gestielten Stengelblittern, an der Spitze des Stengels befindlichen ansehnlich- 
kugeligen, violett-blauen, selten weissen zusammengesetzten Blumen, ein dichtes 
Köpfchen bildend. — Im südlichen Europa, der Schweiz, auch hie und da in 
Deutschland auf trockenen sonnigen Hügeln, trockenen gebirgigen Wiesen, 
Heiden. 
Gebräuchlicher Theil. Die Blätter; sie schmecken bitter und werden 
beim Trocknen leicht schwarz. 
Wesentlicher Bestandtheil. Bitterstoff. Nicht untersucht. 
Verwechselung. Mit Jasione montana; diese hat einen weit hôheren 
ästigen, rauhen Stengel und blaue Blumenkôpfe mit zusammengewachsenen 
Antheren. 
Anwendung. Ehemals im Absude gegen Syphilis. Jetzt nvr noch ‘als 
Wundkraut. 
Geschichtliches. Eine schon lange als Arzneimittel gebrauchte Pflanze, 
die, wie es Scheint, zuerst von CLusıus mit dem Namen Globularia bezeichnet 
wurde. Die alten deutschen Botaniker kannten die Pflanze auch unter dem 
Namen blaue Maassliebe oder Bellis perennis, und sie waren es, welche ihre 
Heilkräfte zuerst prüften. 
Kugelblume, strauchartige. 
Folia Alpi. 
Globularia Alypum L. 
Tetrandria Monogynia. — Globulariaceae. 
Ein 60 Centim. hoher Strauch mit immergrünen, lanzettlichen, dreizähnigen, 
der Myrte ähnlichen Blättern, und blassbiauen, der Scabiosa ähnlichen Blumen. — 
Im südlichen Europa am Meeresufer. 
Gebräuchlicher Theil. Die Blätter; sie haben einen starken, an La: 
biaten erinnernden Geruch, schmecken sehr bitter und wirken drastisch purgirend. 
Wesentliche Bestandtheile. Nach Warz: ütherisches Oel, eisengrünen- 
der Gerbstoff, gelber Farbestoff, andere allgemein verbreitete Materien, und ein 
eigenthümlicher Bitterstoff (Alypin oder Globularin). 
Anwendung. Vormals in Frankreich als Purgans. — In Spanien von den 
Empirikern gegen Syphilis mit Erfolg angewendet. Tauchte vor zwanzig und 
einigen Jahren wieder im Handel auf als Sené sauvage (wilde Senna). 
Geschichtliches. Die Pflanze wurde in die Medicin eingefiihrt, weil man 
in ihr das ’Alvmov des DioskommEs wieder erkannte. Sie war besonders zur 
Austreibung der Galle im Gebrauch, und namentlich benutzte sie ALEXANDER 
TRALLIANUS, der sich auch der Samen bediente, vielfach. LonsrErivus, BAuHIN und 
Andere hatten übertriebene Vorstellungen von ihrer drastischen Purgirkraft, daher 
sie dieselbe auch als Frutex oder Herba terribilis beschrieben, was schon CLUsIUS 
widerlegte, und auch LOISELEUR DESLONGCHAMPS fand in ihr ein mildes und sehr 
schätzbares Purgirmittel, wie denn auch die heutigen Griechen auf Zante die 
Pflanze mit dem Namen Senna bezeichnen, deren Stelle sie wohl vertreten kann. 
MERAT und LENS halten das Alypum für das Calcifragum des PLINIUS, sowie 
für den weissen Turbith der alten Officinen. 
Alypum ist zus. aus à (ohne) und Aurn (Schmerz), d. h. eine Pflanze, welche 
Krankheiten heilt. 
  
  
      
   
  
   
   
   
   
     
   
   
    
   
  
  
  
  
     
    
   
    
  
     
   
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
   
   
  
15- 
Spitze : 
schuppi 
lichen E 
wachser 
bedeckt 
den We 
Ge 
quellend 
mildem 
der Luf 
We 
verseif b 
0,5 Min 
Unstreit 
tution d 
Phosphe 
Summe 
eine Ve 
JEANNIE! 
Phosphe 
Fett ib 
An 
Chocola 
El: 
Taberna 
Es 
Rinde, 
artigen, 
als Dol 
De 
desselbe 
Brc 
Ta 
nannt r 
T 1590. 
Ho 
jungen 
  
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.