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Lobelie — Loffelkraut. 491
Anwendung. Man rühmte die Wurzel als ein vorzügliches Mittel gegen
Syphilis: sie soll Brechen und starkes Purgiren bewirken. Boissec, der sie
ziemlich unwirksam fand, hatte offenbar eine verdorbene W urzel vor sich.
Geschichtliches. Die Indianer in Amerika sollen die Heilkraft dieser
Pflanze schon lange gekannt haben; JouwsoN kaufte ihnen das Geheimniss der
Anwendungsart ab und theilte es dem berühmten Karw mit. In den siebziger
Jahren des vorigen Jahrh. wurde sie durch BaRTRAM bekannt, aber bei uns hat
se nur wenig Eingang gefunden.
Lobelia ist benannt nach MarrHiAs v. LOBEL, geb. 1538 zu Ryssel in Flandern,
Arzt und Botaniker, + 1616 zu Highgate in England.
Lobelie, aufgeblasene.
Herba Lobeliae inflatae.
Lobelia inflata 1.
Pentandria Monogynia. — Lobeliaceae.
Einjährige Pflanze mit 30—45 Centim. hohem, wenig ästigem, unten rauh-
haarigem, oben glattem und ästigem Stengel, kurzen dünnen Zweigen, abwechseln-
den, ganz kurz gestielten, unten etwas behaarten, 25 Millim, langen und längeren
Blättern, von denen die unteren oval-länglich, die oberen eifórmig, am Rande
geságt sind. Die kleinen weisslichen oder blassvioletten, auf der Unterlippe gelb
gefleckten Blumen stehen einzeln auf ihren Stielen in den Blattwinkeln und bilden
ührenartige "Trauben. Die rundlich aufgeblasenen, gerippten, gelblich braunen
Kapseln enthalten sehr kleine blassbraune punktirte Samen. — In Nord-Amerika
einheimisch.
Gebräuchlicher Theil Das Kraut; es riecht und schmeckt eigenthüm-
lich widerlich scharf, tabakáhnlich.
Wesentliche Bestandtheile. Nach RximscH: átherisches Oel, eigenthüm-
liche, kratzend scharf und tabakühnlich schmeckende Materie (Lobeliin), Wachs,
Harz, Fett, Schleim, Leim etc. Nach CoLHOUN, BASTICK, RICHARDSON und PROCTER
ist das Lobeliin ein dem Hyoscyamin und Nikotin sich anschliessendes flüssiges
Alkaloid. PRocTER fand in dem Kraute auch eine eigenthümliche krystallinische
Sáure (Lobeliasáure). Der Same enthält nach PROCTER 30$ trocknendes Oel,
Harz und ebenfalls Lobeliin.
Anwendung. Besonders als Tinktur.
Lóffelkraut.
(Scharbockheil, Skorbutkraut.)
Herba und Semen Cochleariae.
Cochlearia officinalis L.
Tetradynamia Siliculosa. — Cruciferac.
Zweijährige Pflanze mit kleiner faserig-ästiger, weisslicher Wurzel, die mehrere
15—30 Centim. lange, aufrechte oder niederliegende und aufsteigende, ausge-
breitet üstige, glatte, eckige, saftige Stengel treibt. Die Wurzelblätter stehen im
Kreise, sind lang gestielt, rundlich herzfórmig, 24—36 Millim. breit, fast ganz-
randig, oder mehr oder weniger buchtig-eckig; die Stengelblätter mehr länglich
stumpf (löffelförmig), etwas gezähnt, die unteren gestielt, die oberen sitzend, mit
pfeilförmiger Basis, alle ganz glatt, hellgrün, etwas dicklich-fleischig. Die weissen