Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

   
ntheils 
CHMID : 
nische 
lkalien 
welch’ 
; dort 
s jetzt 
lurzel, 
ormig. 
Die 
zende 
h. — 
'eltete 
ftigen 
nmelt 
at er. 
liches 
8 bis 
. von 
sind. 
; und 
r ab- 
> viel 
säure 
ifung. 
sche 
sago- 
rasi- 
mittel 
h die 
, von 
Vürze 
rjagt 
ränk. 
Mannaesche. 
515 
Fine Varietät des Manihot, die Pour als eigene Art unter dem Namen 
Manihot Aipi beschrieben hat, enthált keinen Giftstoff, heisst daher süsser M., 
während die giftige Art als bitterer M. bezeichnet wird. 
Wegen Jatropha s. den Artikel Brechnuss, schwarze. 
Aipi, Kassava, Mandioka, Manihot, Tapioka sind indianische Namen. 
Mannaesche. 
(Manna.) 
Fraxinus Ornus L. 
(Fr. florifera Scop., Ornus curopaea PERS., O. rotundifolia.) 
Polygamia Dioecia. — Oleaceae. 
Ein oft ansehnlicher Baum mit grauer Rinde und unpaarig gefiederten 
Blättern. Jeder Blattstiel trágt 5—7 deutlich gestielte, ovale, lángliche oder lan- 
zettliche, mehr oder weniger zugespitzte, stumpf und ungleich gezáhnte Bláttchen, 
die oben dunkel, unten blassgrün, an der Mittelrippe bisweilen mit gelblichen 
weichen Hárchen besetzt, an der Basis ungleich, etwas ausgeschnitten sind, das 
äussere unpaare ist lünger gestielt und an der Basis schmaler. Die Blumen, 
welche zugleich mit den Blättern erscheinen, bilden am Ende der Zweige an- 
sehnliche Rispen; sie haben einen viertheiligen Kelch, und ebenso viele schmale, 
weisse, linienförmige, weit über den Kelch hinausragende Blumenblätter. Die 
Früchte sind linienlanzettlich, vorn etwas eingedrückt, glatt und gestreift. Tritt 
in mehreren Varietäten auf. — In Spanien, Griecnenland, im südlichen Frank- 
reich und Italien, im südlichen Káürnthen und Tyrol u. s. w. einheimisch; in 
Sicilien háufig kultivirt. 
Gebráuchlicher Theil Der von selbst oder durch in die Stammrinde 
gemachte Einschnitte ausfliessende und an der Luit erhürtete süsse Saft. Die 
Kultur des betreffenden Baumes, welche früher sowohl im südlichen Italien 
(Calabrien) als auch in Sicilien geschah, ist seit Jahren nur noch auf Sicilien 
(namentlich auf den Distrikt von Cefalu im Palermitanischen) beschränkt. Aus 
den Berichten von STETTNER und von LANGENBACH über Kultur, Gewinnung und 
Sorten der Manna theilen wir das Wesentlichste hier mit. 
Man zieht die Bäume aus Samen, und versetzt die einjährigen Triebe in 
angemessenen Entfernungen. Bei einer Höhe von 3—8 Meter vom achten bis 
zehnten Jahre an liefern die Bäume schon Manna; die alten Bäume werden 
niedergehauen. Die Gewinnung des Saftes beginnt gegen Anfang des Juli, indem 
man Einschnitte in die Rinde macht, nahe am Boden beginnend und täglich 
oder alle zwei Tage nach oben fortrückend. In dem Spalte befestigt man ein 
Blatt oder einen Strohhalm, an denen der ausfliessende Saft erhärtet oder auf 
die blattartigen Zweige der Opuntia abfliesst, die zu diesem Zweck am Boden 
ausgebreitet sind. Der Saft rinnt als braune Flüssigkeit aus, wird nach wenigen 
Stunden fest und weiss, und trocknet dann an der Sonne vollständig. Anhaltend 
trocknes Wetter ist nothwendig, um reichlich eine schöne Manna zu bekommen; 
bei Nebel und Regen wird sie, abgesehen von dem Verluste durch Auflösen, 
schlecht. Die zuerst, also aus dem untersten Theile des Stammes fliessende 
Manna ist reicher an Fruchtzucker als der später ausfliessende Saft, trocknet da- 
her, da sich dieser erst sehr langsam in Krümelzucker umwandelt, schwerer, und 
giebt die gemeine Manna. Der Saft aus den oberen Einschnitten trocknet 
leichter und bildet als Röhren, Stangen und flache Stücke die Röhren-Manna. 
22 
Jo 
    
   
   
  
   
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
   
  
  
  
  
   
  
   
    
   
  
    
  
  
    
   
  
  
    
   
  
   
  
  
   
   
   
     
  
  
    
    
  
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.