Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

     
     
  
  
   
  
    
   
  
   
   
  
   
   
  
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
  
  
  
  
    
  
  
  
  
  
   
  
  
  
       
lichen 
[talien 
einen 
e des 
. Jahr- 
sind. 
Mistel 
eines 
S ver- 
ndern 
rigens 
n der 
sucht, 
, dass 
n die 
ngten. 
mond 
rfe es 
unter 
Kräfte 
orden, 
Jahre 
testen 
A VI- 
RACEL- 
AUHIN 
e von 
ınthus 
mehr 
iscum 
berall 
CRIBO- 
1. 5. W. 
'endet 
1e bei 
(n bis 
blass- 
  
Môhre. 549 
gelb bis orangegelb, fleischig und markig ist. Der Stengel ist 45—90 Centim. 
hoch, oben ästig, gestreift, mehr oder weniger gleich den Blättern rauh behaart. 
die unteren Blätter sind gestielt, dreifach gefiedert, die oberen sitzend, alle 
Blättchen in feine, sehr schmale, linienförmige Segmente zertheilt. Die lang- 
gestielten, ziemlich grossen, flachen, vielstrahligen Dolden am Ende des Stengels 
und der Zweige sind von vielblättrigen, gefiedert-getheilten Hüllen und Hüllchen 
umgeben, die Blümchen weiss oder röthlich, die des Strahles grösser, und in 
der Mitte steht oft ein dunkelpurpurfarbiges Blümchen von monströser Bildung. 
Nach dem Verblühen zieht sich die Dolde, eine Höhle bildend, zusammen, 
weshalb die Pflanze den Namen Vogelnest erhielt. Die Früchte sind 2—3 Millim. 
lang, oval, glatt, braun, mit weisslichen Stacheln oder Borsten besetzt. 
Gebráuchlicher Theil. Die Wurzel, früher auch die Früchte. 
Die Wurzel; sie muss von der kultivirten Pflanze genommen werden, riecht 
eigenthümlich, scharf, etwas widerlich, schmeckt stark siiss, etwas reitzend. 
(Die Wurzel der wilden Pflanze schmeckt scharf und bitter und soll schädlich 
wirken.) 
Die Früchte riechen eigenthümlich gewürzhaft und schmecken stark aro- 
matisch bitterlich. 
Wesentliche Bestandtheile. Nach vorgüngigen Analysen von BOUILLON- 
LAGRANGE und VAUQUELIN untersuchte WACKENRODER die frische Wurzel und 
erhielt: átherisches Oel, eigenthümlichen rothen krystallinischen Farbstoff (Carotin), 
krystallisirbaren und unkrystallisirbaren Zucker, fettes Oel, Albumin, Schleim. 
Stärkmehl. Dazu kommt nach HUsEMANN noch ein eigenthümlicher, farbloser, 
krystallinischer Körper (Hydrocarotin). In älterem W urzelsafte findet man auch 
Mannit. 
Anwendung. Die frische Wurzel roh oder ihr ausgepresster Saft frisch oder 
eingedickt als Roob Dauci gegen Würmer. Auch wurde die frisch zerriebene 
Wurzel zur Heilung von Geschwüren aufgelegt. Die nicht mehr gebráuchlichen 
Früchte gehórten zu den Semina quatuor calida minora. 
Geschichtliches. Schon in den àltesten Zeiten benutzte man verschiedene 
Theile dieser Pflanze als Arzneimittel. Sie hiess bei den Griechen XxaquAtvoc 
äypıos, bei den Römern Pastinaca erraïica, aber bei COLUMELLA auch schon 
Carota. 
Daucus ist abgeleitet von 9«st» (erhitzen, brennen); die Alten schildern näm- 
lich ihren Aavxos als eine erhitzende Pflanze, was sich indessen von unserm 
Daucus nicht oder etwa nur in Betracht ihrer Früchte behaupten lässt. Aavxos 
'TukoPHR. ist Lophotaenia aurea GRIESEB. DIOSKORIDES unterschied drei Arten 
Aavxos, die erste ist Athamanta cretensis L., die zweite Peucedanum Cervaria LAP., 
die dritte Ammi majus L. Hieraus ergiebt sich, dass unser Daucus wohl den 
Auvxoc-Arten ühnlich, aber nicht damit identisch ist. 
Carota vom celtischen cor (roth) in Bezug auf die Farbe der Wurzel. Man 
leitet auch ab von xapn (Kopf), wegen der Gestalt der Dolde oder wegen der 
Wirkung auf den Kopf; ferner von caro (Fleisch) in Bezug auf die Beschaffenheit 
der Wurzel. 
Caucalis ist zus. aus xeetv, xewtv (kriechen) und xavkos (Stengel); mehrere 
Arten dieser Gattung sind nämlich sehr niedrig. — Dieser Ableitung steht eine 
andere, von xavhos oder xahos (schön) gegenüber. Kavxahi der Alten ist übrigens 
nicht die unserige, sondern Pimpinella Saxifraga. 
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.