Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

   
Muskatnussbaum. 
langen und 24—5 Centim. breiten, elliptischen, ganzrandigen, oben hochgrünen, 
unten blasseren glatten Bláttern, in kleinen, zweitheiligen, sparrigen Trauben 
stehenden, von Nebenbláttern gestützten, blassgrünlich-gelben mánnlichen und 
ühnlichen einzeln blattachselstündigen, gestielten, weiblichen Blumen. Die Frucht 
ist rundlich birnfôrmig, von der Grösse der Aprikosen, etwas kurzwollig, mit 
einer Naht in der Mitte, beim Reifen gelb, in 2 Klappen aufspringend, und ent- 
hält unter einer fleischigen Hülle eine rundlich eiförmige Nuss, die mit einem 
vielspaltigen lederartigen Mantel bedeckt ist. Die Nuss ist hellbraun, glatt, 
ziemlich hart und schliesst einen grossen Kern von derselben Gestalt ein. — 
Auf den Molukken (besonders Amboina, Banda) einheimisch, wird aber dort, 
sowie auf Sumatra, Mauritius und den Antillen auch kultivirt. 
Gebráuchliche Theile. Der Nussmantel und der Nusskern. 
Der Nussmantel (ZrZ/ws) Macis, wegen seines feinen Aromas auch 
Muskatblüthe genannt, bildet etwas dicke, bis 31 Centim. lange, in mehrere 
ungleich lange, linienfórmige, an der Spitze gezähnelte Lappen zerschlitzte Hänut- 
chen, frisch purpurroth, trocken cimmtfarbig, mehr oder weniger ins Gelbe, matt 
oder schwach fettglànzend, brüchig, riecht und schmeckt áhnlich, aber noch feiner 
aromatisch als die Kerne. 
Der Nusskern, Nuces (Nuclei) moschatae. Von der harten, braunen 
Schale befreit, in Kalkmilch getaucht*) und dann getrocknet, sind sie r2 bis 
24 Millim. lang, elliptisch, z. Th. fast kugelig, aussen zierlich netzartig gefurcht- 
geadert, hellbraun und (von einem Rest Kalk) mehr oder weniger, besonders 
in den Vertiefungen weisslich bestiubt. Innen blassróthlich und hell- oder dunkel. 
rothbraun marmorirt, gewichtig, dicht, sehr fettreich. Geben ein fettiges grau- 
braunes Pulver, riechen eigenthümlich angenehm, stark aromatisch und schmecken 
sehr gewürzhaft. 
Wesentliche Bestandtheile. In der Macis nach HENRv: àtherisches Oel, 
viel festes, gelbes, fettes Oel, fast unlóslich in Alkohol, viel festes, rothes, fettes 
Oel, in Alkohol leicht löslich, eine besondere, zwischen Gummi und Stürkemehl 
stehende Substanz, welche durch Jod purpurroth wird und 4 vom Gewicht der 
Macis betrágt, wenig Faser. Das ätherische Oel stimmt wesentlich mit dem der 
Kerne überein. Durch Pressen erhielt BLEY einen ähnlichen, aber weicheren 
Balsam, als die Kerne liefern, der jedoch keine Verwendung findet. 
Die Kerne sind von SCHRADER und von BONASTRE untersucht worden. 
SCHRADER fand in 100: 2,60 leichtes, ätherisches Oel, 0,52 schweres, ätherisches 
Oel, 10,41 rôthliches, weiches, fettes Oel, 17,72 weiches, festes Fett, 25,00 gummiges 
Extrakt, 3,12 schmieriges Harz, 34,38 Parenchym. BONASTRE: 6,0 ätherisches Oel, 
7,6 flüssiges Fett, 24,0 festes Fett, 2,4 Stärkmehl, 1,0 Gummi, 54,0 Faser. Das 
ätherische Oel, durch Destillation der Kerne mit Wasser erhalten, trennt sich 
nach MULDER durch Schütteln mit Wasser in ein leichtes und ein schweres 
(krystallinisches) Oel und setzt bei längerem Stehen ein krystallinisches Stearopten 
(Myristicin) ab; das leichte Oel ist ein Kohlenwasserstoff. 
Verfälschungen sollen vorkommen mit den Samenkernen der Myristica 
tomentosa, welche man auch männliche oder wilde Nüsse nennt, während die 
ächten auch wohl als weibliche oder zahme bezeichnet werden. Sie sind 34 bis 
*) Die auf ihre Alleinherrschaft im Gewürzhandel eifersüchtigen Holländer wollten dadurch 
die Keimkraft der Samen zerstören und den Anbau des Gewächses in anderen Ländern verhindern, 
wozu aber diese Manipulation nicht erforderlich ist, denn der Same verliert seine Keimfähigkeit 
ohnehin schon von selbst bald, 
  
  
  
  
    
   
  
   
    
   
    
  
    
     
  
  
   
   
   
     
  
   
   
   
  
  
  
   
     
  
   
   
     
5 Cer 
und | 
im E 
aussi 
verh: 
brau 
Zeit 
bals 
Bal: 
den 
schw 
bräu 
stein 
Alkc 
Myr 
vor 
Letz 
cirte 
3 sa 
Mus 
dürf 
Geb 
im . 
in V 
lich 
den 
keit 
Hor 
Mut 
riec 
die 
star 
abe 
feste 
Neu 
  
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.