Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

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Myrobalanen. 
zart behaart, z. Th. fast glatt, von dünner, zarter Beschaffenheit. Die Blumen 
bilden am Ende der Stengel und Zweige auf gefurchten Stielen z. Th. unregel- 
mässige Doldentrauben, sind den Kamillen áhnlich, der allgemeine Kelch mehr 
gewólbt, der weisse Strahl aber kleiner, z. Th. kaum über die hochgelbe Scheibe 
vorragend, meist jedoch etwa 6 Millim. vorstehend, die Zungenblume breiter und 
vorn deutlicher gezáhnt, die Scheibe flacher, der Fruchtboden halbkugelig und 
dicht, die Achenien mit einem kleinen háutigen Rande gekrónt. Kommt in 
Gärten halb oder ganz gefüllt, sowie mit krausen Blättern, auch wohl ganz strahl- 
los vor. — Im südlichen Europa einheimisch, bei uns verwildert und in Gárten 
gezogen. 
Gebrüuchlicher Theil. Das Kraut mit den Blumen; beide, besonders 
die Blumen, riechen stark, den Kamillen áhnlich, aber widerlicher, schmecken 
scharf aromatisch bitter, bitterer als die Kamillen. 
Wesentliche Bestandtheile. In den Bliithen nach Damour und HEr- 
BERGER: ütherisches Oel, Bitterstoff, eisengrünender Gerbstoff, Fett, Wachs, Zuckst, 
Schleim etc. Das ätherische Oel ist nach CHAUTARD und DESSAIGNES grünitn, 
setzt viel Stearopten ab, das identisch mit dem gewôhnlichen Kampher ist, und 
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enthält ausserdem einen Kohlenwasserstoff und einen oxydirten flüssigen Theil. 
Anwendung. Wie die Kamille, doch wenig mehr. 
Geschichtliches. Das Mutterkraut ist eine alte Arzneipflanze; sie heisst 
bei THEOPHRAST Aviepuoy, AvBepoy und ztguAMO2sc, bei DIOSKORIDES Iapüewov; doch 
führten den letzteren Namen noch andere Pflanzen, wie Parietaria, Chrysocoma etc. 
Wegen Pyrethrum s. den Artikel Bertram. 
Wegen Matricaria s. den Artikel Kamille. 
Parthenium von rapdevos (Jungfrau) bezieht sich auf die Anwendung gegen 
weibliche Krankheiten. 
Myrobalanen. 
I 
Aschgraue Myrobalanen. 
AMyrobalani Fmblicae. 
Emblica officinalis GARTN. 
(Phyllanthus Emblica 1..) 
Monoecia Triandria. — Euphorbiaceae. 
Grosser 4—5 Meter hoher Strauch oder Baum mit dicht stehenden gefieder- 
ten Blättern, deren Blättchen klein, linienförmig und spitz sind. Die Blüthen 
sind achselstindig, geháuft, klein, blassgelb, der Kelch beider Geschlechter 
6theilig, die Staubfäden zu einer Säule verwachsen und haben 3 Staubbeutel. 
Die weiblichen Blumen haben 3 Griffel und hinterlassen eine dreikammerige 
sechskantige steinfruchtartige Kapsel. — In Ost-Indien einheimisch. 
Gebräuchlicher Theil. Die Früchte; sie erscheinen im Handel der 
Länge nach zerschnitten, sind etwa ız Millim. lang, 6—8 Millim. dick, aussen 
dunkelgraubraun, gleichsam bestäubt, sehr runzelig, ihr Fleisch etwa 2— 3 Millim. 
dick, heller grau, vom Mittelpunkte nach aussen hin strahlig, faserig, ziemlich 
hart, im Bruche fast schwarz. Geruchlos, von herbe sáuerlichem Geschmack. 
WITTSTEIN, Pharmakognosie, 
     
  
   
  
  
  
   
   
  
   
  
  
   
  
  
   
  
   
  
  
  
   
  
   
   
   
    
   
   
  
  
  
  
  
  
   
  
   
   
    
   
   
    
   
   
    
	        
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