Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

     
    
  
  
   
  
   
  
   
  
   
   
   
  
  
   
  
   
     
  
    
  
  
  
   
  
  
  
   
   
   
  
   
  
   
  
  
  
   
    
   
  
   
  
        
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oval-rundlich, stark eingeschnitten gezáhnt; alle mehr oder weniger rauhhaarig, 
hellgriin, unten glänzend. Die gelben nicht grossen Blumen stehen einzeln am 
Ende der Stengel auf langen aufrechten oder etwas nickenden Stielen, die Krone 
meist kürzer als der Kelch. Die Früchte bilden ein Köpfchen kleiner eiförmiger 
brauner, rauher Karyopsen mit langen, nackten, hakenförmig gebogenen 
Grannen. — Häufig an Wegen, in Hecken, Gebüschen, am Rande der Wälder. 
Gebräuchlicher Theil. Die Wurzel; ganz früh im Frühjahr an trocknen 
Orten zu sammeln. Der Wurzelstock ist fingerdick, z. Th. (frisch) daumendick, 
oft mehrkópfig, 3—7 Centim. lang, sich kegelfórmig verdünnend, nicht selten ab- 
gebissen; von brauner, bald hellerer, bald dunklerer Farbe, z. Th. mehr oder 
weniger ins Gelbrothe, dicht, kleinschupgig geringelt und ringsum mit stroh- 
halmdicken, z. Th. dickern und gegen 5 Centim. langen, etwas heller braunen 
oder blass-graulichweissen, ins Gelbe und Bráunliche gehenden Fasern besetzt. 
An trocknen, steinigen Orten ist die Farbe der Wurzel dunkler, an feuchten 
heller. Im Innern ist der Wurzelstock blass fleischfarbig oder violett mit gelber 
Einfassung auf frischem Schnitte, zumal in der Náhe des Wurzelhalses, welche 
Farbe an der Luft schnell verbleicht. Getrocknet ist sie ziemlich dunkelbraun, 
ins Rothe und Gelbe, hart, brüchig; ebenso die Fasern, welche nicht leicht 
Feuchtigkeit anziehen. Sie hat einen eigenthümlichen angenehmen, den Gewürz- 
nelken ähnlichen, doch viel schwächeren Geruch, der durch Trocknen nur z. Th. 
vergeht und besonders beim Zerreiben, sowie im wisserigen Aufgusse wieder 
deutlich wird; der Geschmack ist ziemlich adstringirend, bitterlich. 
Wesentliche Bestandtheile. Nach RiMANN, TROMMSDORFF, BUCHNER : 
ätherisches Oel, schwerer als Wasser, nicht nelkenartig riechend; eisenbläuender 
Gerbstoff, Harz, Bitterstoff (Gein oder Geumbitter), Stürkmehl, gummiartige 
und bassorinartige Substanz. 
Verwechslung oder Verfülschung. 1. Mit Geum rivale; sie hat nur 
auf der unteren Seite Fasern und brüunliches Mark. 2. Mit Succisa pratensis; 
hat kürzern Wurzelstock, meist feste Stengelreste, schmutzig-weisses Mark und 
kein Stárkmehl. 
Anwendung. In Substanz, Aufguss. 
Geschichte. Schon bei Prunus kommt die Pflanze als Geum vor; er rühmt 
die Wurzel bei Brustbeschwerden. C. GESNER nannte sie zuerst Geum urbanum. 
Früher kultivirte man sie auch in Gärten, da LEONH. FucHs eine Caryophyllata 
hortensis und C. sylvestris unterschied. O. BRUNFELS beschreibt sie als Herba 
Benedicta, und die Botaniker des Mittelalters nannten sie wegen ihrer Heilkräfte 
Sanamunda (ganz gesund machend). 
Geum von every (einen guten Geschmack haben), in Bezug auf die Wurzel, 
welche indessen besser riecht als schmeckt. 
  
Nieparinde, 
Cortex Niepa. 
Samadera indica GARTN. 
(Niota centapetala Lam, N. Lamarkiana BLUM., Vittmannia elliptica N ABL.) 
Decandria Monogynia. — Simarubaceae. 
Gegen 9 Meter hoher Baum mit mannsdickem Stamme, schwarzrindigen 
Aesten und grünen Zweigen; einfachen, oval-länglichen, ganzrandigen, glatten, 
mit dickem Stiele versehenen Blättern; Blumen auf rothen Stielen, doldenartig 
 
	        
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