Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

   
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596 Opium-Mohn. 
nierenfórmig, erhaben netzartig und grubig vertieft. — Die unreifen Kapseln 
schmecken widerlch bitter und riechen stark narkotisch, welcher Geruch beim 
Trocknen grossentheils verloren geht. 
Wesentliche Bestandtheile. Nach einer umfangreichen Untersuchung 
der Unterart weisser Mohn von MEUREIN enthalten nicht bloss die Kapseln, 
sondern auch die Blätter und Stengel in den verschiedenen Phasen ihrer Ent- 
wickelung Morphin; die Menge des letzteren stehe im direkten Verhältniss zu 
dem fortschreitendem Wachsthum; der Zeitpunkt, wo die Kapseln am meisten 
M. enthalten, liege kurz vor der Reife ihrer Samen, und sei diess daher auch der 
rechte Zeitpunkt zum Einsammeln der Kapseln. ]. A. BucHNER fand indessen 
schon früher bei einer vergleichenden Untersuchung der unreifen und reifen 
Kópfe, dass der Alkaloidgehalt derselben sich etwa verhált wie 100 : 250, dass 
folglich die reifen Kópfe zum Arzueigebrauche den Vorzug verdienen vor den 
unreifen (während man bisher das Gegentheil anzunehmen geneigt war) Damit 
im Einklange stehen die Prüfungen reifer Kapseln (ohne Samen) von Mxnck und 
von WINCKLER; denn Ersterer erhielt daraus o,219 Morphin, Letzterer 0,369 
Morphin und 6,0249 Narkotin, wàáhrend fast reife Kapseln sich nach W. frei von 
Morphin und Mekonsáure erwiesen.  DuBLANC gewann aus reifen Kapseln 
0,04 ¢ Morphin und o,or$ Narkotin. Auch Gmovrs wies Morphin und Narkotin, 
und ausserdem noch Codeïn und Narceïn nach. DrscHames in Avallon will in 
den Mohnkapseln, neben Morphin, Narkotin, Mekonsáure etc. noch zwei eigen- 
thümliche krystallinische Materien gefunden haben, von denen die eine bitter 
schmeckt und den Namen Papaverin (nicht zu verwechseln mit dem MERCK schen 
Alkaloide Papaverin), und die andere, nicht bittere den Namen Papaverosin 
erhielt. Ausserdem erwähnt er des weissen mehligen Ueberzuges der Kapseln, 
der mit der Reife der Frucht zunimmt und aus Wachs besteht. 
Anwendung. Im Absud äusserlich zu Umschlägen, seltener innerlich; 
ferner zur Bereitung eines Sirups. Als zweckmässigstes Präparat zum innerlichen 
Gebrauche empfiehlt sich ein weingeistiges Extrakt. Missbräuchlich werden die 
Mohnkópfe auch zu einem beruhigenden Thee für Kinder verordnet. 
Geschichtliches. Siehe weiter unten. 
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Der Same 
der weissen Unterart, Semen Papaveris albi Er ist sehr klein, kaum 
1 Millim. lang und j Millim. dick, nierenfórmig, graulich- und gelblich-weiss, 
durchscheinend, zart und erhaben netzartig geadert, geruchlos, von milde óligem 
Geschmack. (Der graulich-schwarze Same vom bunten Mohn mit sich óffnenden 
Kapseln ist kleiner und noch zierlicher gestrickt netzartig geadert, und verhält 
sich sonst dem weissen ganz analog.) 
Wesentliche Bestandtheile. Nach Sacc in 100: 54,61 fettes Oel, 
23,26 pektinarüge Materie, 12,64 Proteinsubstanz, 5,92 Skelett, 3,02 Wasser. Der 
Same ist übrigens keineswegs, wie oft behauptet worden, frei von narkotisch 
wirkenden Theilen; MEUREIN fand darin o,0039, AccamrE aber o,069 Morphin. 
Durch Pressen liefert der Same durchschnittlich die Hálfte seines Gewichtes 
fettes Oel. Dasselbe ist goldgelb, dünnflüssig, von 0,925 spec. Gewicht, ge- 
ruchlos, schmeckt milde, erstarrt erst bei — 18?, trocknet an der Luft ein, und 
zwar noch leichter als Leinól und besteht nach OupEMANs hauptsüchlich aus dem 
Glyceride der Leinólsáure. 
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
     
  
  
    
  
    
    
     
   
    
   
  
   
      
  
   
   
  
  
  
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