Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

   
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Orlean. 615 
von Afrika her, wohin sie auch die Gärten der Hesperiden verlegen, bekannt 
geworden War, #) so scheinen ihnen doch die veredelten und essbaren Orangen 
unbekannt geblieben zu sein, die allem Anschein nach durch lange Cultur und 
die künstlichen Vermehrungsarten im südlichen Asien, zumal in China entstanden. 
Die Umgebung der Stadt Kuei-tscheu-fu ist reich an Orangen-, Citronen- und 
Limonen-Wäldern, und in Cochinchina sind die Apfelsinen am vorzüglichsten. 
Ein Reisender, welcher jene Gegenden im Jahre 1295 besuchte, fand sie damals 
noch sauer. Nach ApaAM voN VirRI nannte man zur Z eit der Kreuzzüge den 
Orangenbaum Adamsapfel und er wurde damals schon in den Gärten Palàástina's 
gezogen. Nach EBN EL AWAN soll die goldgelbe Orange aus Phönizien in die 
Gärten von Sevilla übertragen worden sein. Einige lassen ihn über Arabien 
nach Griechenland und die Inseln des Archipels gelangen, wo er sich allmählich 
an das Klima gewöhnt habe, und dann nach Italien übergesetzt wäre. Andere 
behaupten, er sei durch Mauritanien und Iberien gekommen, von wo er sich 
durch das übrige südliche Europa verbreitet habe. So wird auch behauptet, der 
Orangenbaum sei zuerst im Jahre 1520 durch JoHANN DE CASTRO nach Portugal 
gebracht worden. Ja man sagt, der erste Orangenbaum, aus dem alle übrigen 
in Europa gezogen seien, habe sich lange zu Lissabon im Besitze des Grafen 
von SAINT-LAURENT befunden. Nach Frankreich kam er erst in den letzten 
Jahrhunderten, und die Namen, welche mehrere Varietäten tragen, lassen mit 
Wahrscheinlichkeit schliessen, dass er von Portugal aus dahin gelangt sei. — 
CAESALPIN, der im 16. Jahrh. in Florenz lebte, führt ausdrücklich die süsse 
Orange an, ja, der noch ältere. HIERONYMUS TRAGUS unterschied schon bittere 
und süsse Orangen. Dass die Apfelsine erst im 16. Jahrh. nach Deutschland 
kam, geht bestimmt aus einer Stelle bei J. BAuniN (T 1624) hervor, wo es heisst: 
Jingst (nuper) ist nach Europa auch eine Art essbare Orange von äusserst deli- 
katem Geschmack gekommen, die man sammt der Schale isst. 
Orlean. 
(Annatto, Arnotta, Bischofsmütze, Rukubaum.) 
Orleana, Terra Orleana. 
Bixa Orellana L. 
Polyandria Monogynia. — Bixaceae. 
Schóner Baum mittlerer Grósse, der jedoch bisweilen strauchartig bleibt. 
Die Blätter sind gross, gestielt, herzfôrmig-länglich, glatt und glänzend. Die an- 
sehnlichen, fleischfarbenen, den Cistrosen ähnlichen Blumen stehen am Ende 
der Zweige in Trauben und hinterlassen eiförmige, mit rothen Borsten besetzte 
Kapseln von der Grösse einer Zwetsche und darüber, welche einen rothes 
klebendes satzmehlartiges Mark enthalten, welches die Samen umhüllt. — Im 
tropischen Amerika einheimisch, in Ostindien cultivirt. 
Gebráuchlicher Theil Das Mark der Frucht. Zu seiner Gewinnung 
zerquetscht man die Früchte mit Wasser, làsst den Brei einige Tage stehen, da- 
mit die Samen sich besser von dem Marke ablósen, giesst ihn dann durch ein 
enges Sieb, durch welches nur das in dem Wasser vertheilte Mark läuft, sammelt 
den aus dem Wasser abgelagerten Satz, wäscht und trocknet ihn. An einigen 
Plätzen Süd-Amerika’s trocknet man das Präparat nicht ganz aus, sondern feuchtet 
#) PASSALACOUA fand eine bittere Orange in einem sehr alten ägyptischen Grabe, 
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