Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

  
Bärentraubenblätter. 
Bärentraubenblätter. 
(Bärenbeere, Steinbeere.) 
Folia Uvae ursi. 
Arctostaphylos Uva ursi SPR. 
(Arbutus Uva ursi L.) 
Decandria Monogynia. — Ericaceae. 
Kleiner zierlicher Strauch mit 3o— 9o Centim. langen niederliegenden Zweigen, 
die jüngeren weisslich behaart, und mit immergrünen, zerstreut und dicht stehen- 
den, kurz gestielten Bláttern. Die Blüten stehen am Ende der Zweige in kleinen, 
etwas gebogenen Trauben, die Blumenstielchen rot, von ebenso langen lanzett- 
lichen Nebenblittern gestützt, die Kronen von der Grósse der Maiblumen, weiss- 
rótlich, an der Basis gitterartig durchscheinend. Beeren rund, erbsengross, rot, 
innen weiss, von fade süsslichem Geschmack. — Fast durch ganz Deutschland 
und das übrige Europa, auch Nord-Amerika, auf Gebirgen, in mehr nördlichen 
Gegenden auf der Ebene; an trockenen steinigen Orten auf Heideboden, in 
Nadelhólzern. 
Gebráuchlicher Teil. Die Blátter; sié sind 12—24 Millim. lang, 
4—6 Milüm. breit, verkehrt eifórmig, gegen die Basis keilfórmig verschmiàlert, 
am Ende etwas rückwärts gekrümmt, ganzrandig, der Rand nicht umgeschlagen, 
glatt, mit vorstehendem Mittelnerv auf der unteren Seite und netzartig geadert, 
welche Adern mit gleichlaufenden Furchen auf der oberen Seite korrespondieren 
(nicht punktiert); oben gesáttigt grün, unten etwas blasser; steif, von etwas dick- 
licher lederartiger Beschaffenheit. Ohne Geruch: Geschmack herbe, adstringie- 
rend, bitterlich. 
Wesentliche Bestandteile. MEISSNER fand in 100: 33 eisenbläuenden 
Gerbstoff, etwas Gallussáure, Harz u. s. w. KAWALIER stellt den Gerbstoff in Ab- 
rede, an dessen Stelle die Gallussáure, erhielt ausserdem einen besondern krystal- 
linischen Bitterstoff (Arbutin), eine andere besondere Substanz (Ericolin), 
Fett, Wachs, Zucker, Harz und Spuren ätherischen Oels. Endlich wies TROMMS- 
DORFF noch einen eigentümlichen, geruch- und geschmacklosen krystallinischen 
Körper in den Bláttern nach, welcher den Namen Urson erhielt, und von 
HrasmwETZ náher untersucht wurde. (Dieses Urson hat TONNER auch in den 
Blättern einer Zpacris angetroffen.) 
Verwechselungen. 1. Mit den Blättern der Rauschbeere oder Sumpf; 
heidelbeere (Vaccinium uiiginosum), sie sind ebenfalls verkehrt eiförmig, ganz- 
randig, netzadrig und, im Sommer gesammelt, auch ziemlich lederartig, aber auf 
der Unterfläche matt und blaugrün. 2. Mit den Blättern der Preuselbeere / Vaccin. 
Vitis idaca); sie sind etwas grösser und breiter, auch verkehrt-eiförmig, aber 
gegen die Basis hın nicht keilförmig verschmälert, der Rand zurückgerolit, die 
untere Seite punktiert, nicht so dicklich, schmecken wenig adstringierend und 
weniger bitter; der Auszug wird von Eisenoxydsalzen nur grün gefürbt, der der 
Bárentraubenblátter dadurch schwarzblau gefállt 3. Mit den Bláttern des Buchs- 
baums; diese sind eifórmig, gegen die Spitze verschmáàlert, am Rande nicht 
zurückgeschlagen, etwas dunkler grün, glänzend, nicht punktiert, riechen wider- 
lich und schmecken unangenehm süsslich-bitter. Fisenoxydsalze verändern den 
Auszug nicht merklich. 
Anwendung. In Substanz, Aufguss und Absud. — Die ganze Pflanze dient 
zum Gerben und Schwarzfärben. 
Geschichtliches. Schon GALEN spricht von einer Uva ursi, die aber von 
    
  
   
   
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
     
    
  
   
    
       
  
  
  
   
     
      
  
    
  
  
  
  
  
   
   
   
     
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