Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

   
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Pannawurzel. 621 
gefärbten Fettes enthält. Zur Gewinnung des Fettes schneidet man die Frucht- 
kolben ab, schichtet sie in Haufen auf und überlässt sie 7—10 Tage lang sich 
selbst. Dadurch lósen sich die fest aneinander hängenden Früchte ab und 
können nun durch Klopfen leicht frei gemacht werden. Dann schüttet man sie 
in eine in die Erde gemachte, ı, 2 Meter tiefe, mit Pisangblättern ausgekleidete 
Grube, überdeckt sie erst mit gleichen Blättern, weiterhin mit Palmblättern und 
zuletzt noch mit Erde. So bleiben sie 3 Wochen bis 3 Monate lang liegen, d. h. 
so lange, bis sie so weich geworden sind, als wenn sie gekocht wären. Von da 
bringt man sie in eine Art Trog, nämlich eine in die Erde gemachte und mit 
rohen Steinen ausgemauerte Grube. Zuweilen kocht man auch einen Theil der 
Früchte in eisernen oder irdenen Töpfen und setzt ihn dann dem ungekochten 
Theile in der Grube zu. Alsdann wird von mehreren Personen, welche rund um 
die Grube stehen, der Inhalt mit hölzernen Keulen so lange bearbeitet, bis die 
die harten Kerne einschliessende breiige Masse von denselben ganz abgetrennt 
ist. Hierauf schaufelt man das Ganze aus der Grube auf einen Haufen, liest aus 
demselben die steinigen Kerne heraus, schópft die rückstündige brenunge Masse in 
einen Topf, setzt ein wenig Wasser zu, feuert unter und rührt so lange um, bis 
Oel anfángt sich oben abzuscheiden. Wenn dieser Zeitpunkt eingetreten ist, 
kommt der Brei in ein grobes, an beiden Enden offenes und hier mit Stüben 
versehenes Netz, und das Oel wird dadurch ausgepresst, dass man an beiden 
Seiten in entgegengesetzter Richtung das Netz zudreht. Je länger die Früchte 
in der Grube verweilt haben, um so dicker und zugleich um so geringer an 
Qualität fällt das Oel aus. Da bei der oben erwähnten Behandlung der Masse 
mit Keulen ein "Theil der Kerne zerschlagen wird, so gelangt auch deren In- 
halt in die Masse und dadurch dessen Oel mit in das Fett des Fleisches. 
So wie das Fett zu uns kommt, bildet es eine butterartige rothgelbe Masse 
von der Konsistenz des Schweinefetts, riecht veilchenartig, schmeckt. milde, 
schmilzt im irischen Zustande bei 27°, wenn älter erst bei 32—36°, wird leicht 
ranzig. 
Wesentliche Bestandtheile, Elain und Palmitin Im Kernfett fand 
OUDEMANS ausserdem noch: Stearin, Myristin, Laurin, Caprin, Caproin und 
Caprylin. 
Verfälschung. Nach TissANDIER wird das Palmfett mit Wasser in bedeutendem 
Grade bis zu 50€ versetzt. HAGER fand sogar 5719 Wasser, meint jedoch, dass 
letzteres nicht als solches, sondern als Stürkeschleim mit ca. r9 Aetzkali abge- 
kocht, dem Oele beigemischt werde, denn die bei vorsichtiger Schmelzung ge- 
sammelte Flüssigkeit reducirte kráftig alkalische Kupferlósung, und es konnten 
auch darin zerrissene Hüllen der Stárkmehlkórnchen wahrgenommen werden. 
Anwendung. Sie ist eine mannigfaltige; zu Seifen, Wagenschmiere, der 
festere Theil zu Kerzen, u. s. w. 
Pannawurzel. 
Radix (Rhizoma) Pannae, Unkomokomo. 
Aspidium athamanticum KTZE. 
(A. Panna Luc, Lastrea athamantica PRSL.) 
Cryptogamia Filices. — Polypodieac. 
Etwa 1 Meter hohe perennirende Pflanze mit lederartigem, dünnem, lanzett- 
lichem, dreigefiedertem oder zweigefiedertem und fiederspaltigem Wedel, dessen 
    
    
  
   
  
  
  
  
  
  
     
   
  
  
  
  
  
  
  
     
   
  
  
     
   
  
  
  
  
     
   
  
  
  
    
    
	        
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