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lier,
Pappelknospen.
Pappelknospen.
(Pappelaugen.)
Gemmae oder Oculi Populi.
Populus dilatate WILLD.
(P. fastigiata DESV., P. italica DU Roi, P. pyramidata MONCH.)
Populus nigra L.
Dioecia Polyandria. — Saliceae.
Populus dilatata, die italienische oder Pyramidenpappel, der bekannte
schlanke Alleebaum, mit fast quirlartig stehenden, aufrechten, ruthenfórmigen
Zweigen, die ihm ein pyramidales Ansehn geben, lang gestielten, breit delta-
fórmigen, zugespitzten, am ganzen Rande (z. Th. etwas drüsig) gekerbt-geságten,
oben hochgrünen, unten blasseren, ganz glatten Bláttern, zusammengedrückten
Blattstielen und schónen grossen purpurrothen Blüthenkátzchen. — In Italien
einheimisch; bei uns wird nur die mànnliche Pflanze gezogen.
Populus nigra, die schwarze Pappel, schwarze Espe, Bellen, hat horizontal
abstehende Aeste, aschgraue glatte, an den Zweigen gelbliche Rinde, dreieckige
lang zugespitzte, am Rande fein bogenfórmig geságte glatte hellgrüne Blätter mit
róthlichen, an beiden Enden verdickten Stelen. Die màánnlichen Kátzchen sind
36 Millim. lang, dicht, cylindrisch, bogenfórmig gekrümmt, purpurroth, die weib-
lichen dhnlich, aber lockerer, mehr traubenartig, griinlich. — Durch ganz Europa
an feuchten Orten sehr gemein.
Gebriuchlicher Theil. Diejungen Blattknospen,; sie sind 12—24 Millim.
lang, cylindrisch-kegelfórmig, spitz, aus fest übereinander liegenden, ungleich
grossen Schuppen bestehend, von grünlich- oder bráunlich-gelber Farbe, harz-
glànzend und klebrig. Riechen eigenthümlich, sehr angenehm balsamisch, dem
Tolubalsam ähnlich, schmecken stark reitzend balsamisch harzig und bitterlich.
Wesentliche Bestanndtheile. Nach PrrLeErIN: átherisches Oel, Harz,
Wachs, eisengrünender Gerbstoff; nach PrccARD auch die beiden krystallinischen
Bitterstoffe Salicin und Populin, ferner zwei krystallinische gelbe Farbstoffe
(Chrysin und Tectochrysin).
Anwendung. Jetzt nur noch zur Bereitung einer Salbe (Unguentum popu-
leum). Früher wurde daraus eine Tinktur dargestellt.
Geschichtliches. Die Pappelknospen sind ein altes Arzneimittel. P. nigra
hiess bei den Alten ’Ayetpos.
Populus von populus (Volk), um das (einem Volksgemurmel ähnliche) Klappern
der beweglichen Blätter anzudeuten.
Noch harzreicher, jedoch nicht officinell sind die Knospen der Balsam-
pappel (Populus balsamifera WiLLD.), eines in Nord-Amerika und Sibirien ein-
heimischen, bei uns in Parkanlagen übergesiedelten hohen Baumes. Nach Tipp
enthalten diese Knospen: ätherisches Oel, viel Harz (welche beide zusammen
einen dem flüssigen Styrax im Geruche sehr ähnlichen Balsam darstellen), flüchtige
Säuren, Salicin und eisengrünende Gerbsäure. — Die Zweigrinde dieses
Baumes enthilt nach ZEisER viel Salicin, viel Hartharz, eisengrünende Gerb-
säure. Oxalsáure, Stirkmehl und andere, im Pflanzenreiche allgemein verbreitete
Stoffe wie Chlorophyll, Wachs, Fett etc., aber kein Populin. Durch Einfluss von
Luft und Feuchtigkeit auf die abgefallenen Zweige wird das Salicin zersetzt und
daraus salicylige Säure erzeugt; letztere verflüchtigt sich, und bei hinreichend
vorgeschrittener Vermodernng enthält die Rinde gar kein Salicin mehr.