Bärlapp.
der Wurzel von Eryngium campestre; ist meist dicker und länger, und riecht
unangenehm.
Anwendung. Früher häufig gegen Hysterie, jetzt fast nur mehr in der
Tierheilkunde, wird aber noch viel zu aromatischen Branntweinen benutzt.
Geschichtliches. Der Bärenfenchel ist das M%ov ddapayrınov des DIos-
KORIDES; der erste Name soll eine verhältnismässig kleinere (pztv) Art, und der
^weite den Berg Athamas in Thessalien, den Hauptstandort der Pflanze, andeuten.
PLINIUS berichtet, dass dieses Gewüchs nur von wenigen Aerzten gezogen werde,
woraus zugleich zu entnehmen ist, dass damals sich auch die Aerzte mit der
Kultur von Arzneigewächsen befassten. Nach DopowaEus wurde die Pflanze in
den belgischen Offieinen unter dem Namen Foeniculum porcinum aufbewahrt.
Im 16. Jahrhundert benutzte man in Deutschland auch als Radix Men die
Wurzel von AAamanta MattAioli WULr., indem MarTHIOLUS sie in seinen Werken
unter dem Namen Meum beschrieb und abbildete.
Anethum lässt sich zurückführen auf dva (hindurch, durchdringend) und aldeıy
(brennen) in Bezug auf den Geschmack.
Aethusa von. aldoy (schimmernd) in Bezug auf die Glätte der Blätter, oder
von aldeıy (brennen) wegen des scharfen Geschmacks.
Wegen Ligusticum s. den Artikel Liebstöckel.
Wegen Seseli s. den Artikel Sesel.
Bärlapp, gemeiner.
(Bärlappkraut; Bärlappsamen, Blitzpulver, Hexenmehl, Streupulver, Wurmmehl.)
Herba Musci clavali, terrestris.
Lycopodium, Pulvis Lycopodii, Semen Lycopodii.
Lycopodium clavatum L.
Cryptogamia Filices. — Lycopodieae.
Perennierende immergrüne moosartige Pflanze mit dünner, fadenfórmiger
Wurzel; kriechendem, rundem, zweiteilig ästigem, 0,6 bis 1,8 Meter langem
Stengel; die unfruchtbaren Aeste sind gekrümmt, die fruchttragenden richten sich
auf, die Blátter sind linien-lanzettfórmig, ganzrandig, in eine lange weisse haar-
formige Spitze auslaufend und bekleiden dicht den Stengel Die Fruchtühren
stehen zu zwei auf schuppigen Stielen; die Deckblättchen blassgelblich, eifôrmig,
lang zugespitzt, am Rande gezühnelt. Die zwischen diesen sitzenden Früchte
sind klein, háutig, nierenfórmig und enthalten zahlreiche Keimkórner. — Ziem-
lich verbreitet in trocknen Wäldern durch die ganze nördliche Erde.
Gebráuchliche Teile. Das Kraut und die Keimkôrner (Sporen). Das
Kraut ist geruchlos und schmeckt bitterlich.
Die Keimkôrner bilden ein sehr zartes, leichtes, leicht rollendes, blass-
gelbes Pulver. Unter starker Vergrösserung stellen sie sich dar als durch-
scheinende tetraédrische Zellen mit ziemlich flachen dreiseitigen Seitenflächen
und stark gewölbter Grundfläche, welche sämmtlich durch eine oberflächliche,
netzförmige Ablagerung scheinbar eine rundlich-zellige Oberfläche erhalten. An
jeder der drei oben zusammentreffenden Kanten sind sie mit einer Furche ver-
sehen. Das Pulver schwimmt auf dem Wasser, mischt sich nur schwer damit
(leicht jedoch, wenn es vorher kurze Zeit trocken in einem Mörser gerieben
wird), verbrennt, in eine Flamme geworfen, blitzähnlich, besitzt weder Geruch
noch Geschmack.
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