Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

  
702 Ruchgrass — Rudbeckie. 
starken Markkern aus, der oft ganz hohl und leer erscheint. Nach RuwPu ist 
der Splint, sowie das Holz junger Stimme weissgelb, das der alten aber roth 
und wird innen dunkler bis zum Schwarzen; man kann daher von ein und dem. 
selben Baum gelbes und rothes Sappanholz haben, wie diess auch beim Sandel. 
holzbaum der Fall ist. 
Wesentliche Bestandtheile. Wie die vorigen beiden Hölzer; der Farb- 
stoff wurde aber von BorLEv rein als goldgelbe Nadeln erhalten, deren róthliche 
wüsserige Lósung jedoch schon durch Spuren von Alkalien oder alkalischen Erden 
tief karminroth wird. 
Anwendung. Wie dort. 
Geschichtliches. Der Name Brasilienholz war in Europa viel früher be- 
kannt, als das Land Brasilien selbst, wie diess KnONrTZ ausführlich nachgewiesen 
hat. CARPENTIER führt aus einer alten Handschrift von r4oo an, Bresilum est 
arbor quaedam, e cujus succo fif color rubeus; in noch álteren Urkunden von 1368 
und 1321 ist ebenfalls von dem rothen Brasilholze die Rede. "Wahrscheinlich be- 
legte man damals das Sappanholz — es kam meist aus Sumatra — mit diesem 
Namen, indem namentlich MarTHAEUS SiLvATICUS, der im Jahre 1317 seine Pan- 
dectae Medicinae schrieb, solches als Zzgmum presillum (pretiosum?) anführt. 
Demgemäss wäre wohl anzunehmen, dass das Brasilienholz seinen Namen nicht 
von dem Lande, sondern das Land ihn von dem Holze erhielt. Den Namen 
des letzteren führt man auch zurück auf das portugiesische £zazZ, welches 
glühende Kohle heisst und die feurig rothe Farbe des Holzes andeuten soll. 
Sappan ist ein malausches Wort. 
Ruchgrass. 
Anthoxanthum. odoratum 1.. 
Diandria Digynia. — Gramineae. 
30—60 Centim. hoher Halm mit glatten Blättern, länglich-eiförmiger gelb- 
briunlicher Aehre, kurz gestielten Bliimchen, die linger als die Grannen sind 
und nur 2 Staubgefásse haben. — Ueberall auf Wiesen. 
Ist zwar nicht officinell, aber insofern von allgemeinem Interesse, dass es, 
wie BLEIBTREU nachgewiesen bat, besonders im Wurzelstocke, Kumarin ent- 
hält, und dadurch dem frischen Heu den bekannten angenehmen Geruch nach 
Tonkabohnen oder Steinklee ertheilen soll. Man vergleiche indessen den Artikel 
Steinklee. 
Anthoxanthum ist zus. aus dy0oc (Blume) und £ày9oc (braungelb). 
Rudbeckie. 
Folia Rudbeckiae. 
Audbeckia laciniata L. 
Syngenesia Frustranea. — Compositae. 
Perennirende 2— 21 Meter hohe Pflanze mit rundem, kaum gestreiftem 
Stengel; die Blätter auf beiden Flächen scharf, die unteren gefiedert, die Fiedern 
dreilappig, die Lappen eirund oder ei-lanzettlich, zugespitzt, entfernt sägezähnig 
und oft am üusseren Rande mit einem Einschnitte versehen. Die Blättchen 
weiter hinauf sind weniger eingeschnitten und zuletzt ganz ungetheilt. Die Blumen- 
       
   
  
     
    
    
    
    
  
  
  
  
  
    
    
  
  
  
  
  
     
   
    
  
  
  
   
  
  
  
	        
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