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Sabadille.
Anwendung. Die Wurzel als Arzneimittel kaum noch, um so mehr aber
als Nahrungsmittel, Gemüse für Menschen, als Viehfutter, und vor allem zur
Fabrikation des Zuckers, ein Industriezweig, welcher den Kolonialzucker bei uns
grôsstentheils verdrängt hat. Gerôstet als Kaffee-Surrogat unter der Bezeichnung
Cichorie.
Die Blätter frisch als diätetisches Mittel; äusserlich zum Kühlen auf die Haut,
auf die von Kanthariden wund gezogenen Stellen; bei Entzündungen, Kopf-
schmerzen. Der ausgepresste Saft wurde sonst als eróffnendes Mittel innerlich
gegeben, auch als Niesemittel geschnupft.
Geschichtliches. Die Runkelrübe war den Alten, selbst schon in mehreren
Varietäten, wohl bekannt, und ist von ihnen als Nahrungs- und Arzneimittel be-
nutzt worden. FRaas giebt davon in seiner Synopsis folgende Uebersicht:
Beta vulgaris = Tevthoc THEOPHRAST.
Tevthov dyprov uv. Aetpwviov DIOSKORIDES.
Beta sylvestris PLINIUS.
Beta vulgaris culta. Rothe Riibe. = Tevthov (reuthoc) pelav THEOPHR.
Tevtkoy v. seuthov pehav DIosk.
Betae genus nigrum PLIN.
Beta Cicla = Tevrhov kevrov THEOPHR.
Tevthov Aevxov Diosk.
Betae genus, candidius PLIN., COLUM.
Beta vom celtischen 2eZ (roth) in Bezug auf die Species mit rother Wurzel.
Cicla von sicula (sicilisch), weil sie in Sicilien wild wächst.
Sabadille.
Semen oder Fructus Sabadillac.
Sabadilla officinalis BR.
(Helonias officinalis DON., Veratrum officinale SCHLCHT., z. Th. auch V. Saba-
dilla RETZ.)
Hexandria Trigynia. — Melanthaceae.
Ein aus fester schaliger Zwiebel aufsteigender, ganz einfacher, nackter
1,8 Meter hoher Schaft; Blätter alle wurzelstindig, linienférmig, lang zugespitzt,
ganzrandig, glatt, 0,9—1,2 Meter lang, 6 Millim. breit; Blüthen in langer ein-
facher Traube, kurz gestielt, hingend, die oberen minnlich, die untern zwitterig,
gelblich, sechstheilig. — In Mexiko am östlichen Abhange der Cordilleren, ein-
heimisch.
Gebräuchlicher Theil. Der Same; er kommt im Handel gewöhnlich
mit den Gehäusen untermengt vor. Diese bestehen aus 3 zusammengewachsenen,
einigermaassen den rohen Gerstenkörnern ähnlichen Kapseln, die sich aber öffnen
und so das Ansehen einer 3fächrigen gewähren; sie sind 6—8 Millim. lang, etwa
4 Millim. dick, hellbraun oder grau, glatt, und enthalten in jeder einzelnen Kapsel
1—2 Samen. Letztere sind länglich rund, zugespitzt, etwas gebogen, 4—6 Millim.
lang, 1 Millim. dick, auf einer Seite flach, auf der andern gewólbt, mit einem
ganz schmalen, häutigen Rande versehen; dunkelbraun, wenig glänzend, häufig
auch unregelmässig runzelig, so dass sie das Ansehen von Mäusekoth haben;
innen weisslich, hornartig durchscheinend, ziemlich hart; ohne Geruch, Geschmack
äusserst scharf, anhaltend brennend kratzend. Giftig.
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