Full text: Handwörterbuch der Pharmakognosie des Pflanzenreichs (2. Abtheilung, 2. Theil)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
  
720 Sandelholz. 
Genuss der Blätter soll nämlich, nach den Angaben älterer Schriftsteller, bei | 
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Pferden ein gutes Mittel für kranke Augen sein. Dabei ist nur zu bemerken, Bat 
dass ‘Inmogew, ‘Inxoguov oder ‘Inxopzes der Alten unsere Euphorbia spinosa L., auf 
mit der unsere Hippophaé weiter nichts gemein hat, als dass sie ebenfalls Dornen nat 
trägt. FH. rhamnoides ist auch der griechischen Flora ganz fremd. in | 
Kiis 
ein 
Sandelholz, rothes. 
Lignum santalinum rubrum. 
Plerocarpus santalinus L. f. 
Diadelphia Decandria. — Papilionaceae. 
Hoher Baum mit einer der Erle dhnlichen Rinde, abwechselnden gestielten, 
dreizähligen, selten gefiederten Bláttern aus rundlichen, eingedrückten, fast ganz 
glatten, ausgerandeten, ungezáhnten, unten weisslichen Bláttchen, wovon das un- 
paare grósser als die übrigen ist. Die Blumen bilden einfache aufrechte Trauben, 
sind gelb und roth gestreift, wellenfórmig kraus gezähnelt. Die Hülsen gestielt, 
rundlich, .sichelfórmig aufwürts gebogen, zusammengedrückt, glatt, der untere 
Rand keilfórmig vorstehend, háutig, wellenfórmig, mit einem runden, zusammen- | mi 
gedrückten, kaum ausgerandeten Samen. — In Ost-Indien und Ceilon. gla 
Gebráuchlicher Theil. Das Holz; es kommt in den Handel in ansehn- | kle 
lichen 4kantigen Stücken, ist aussen dunkelbraun ins Violette, innen theils dunkel- | Os 
blutroth, theils hochroth, meist (das dunklere) ziemlich schwer, in Wasser unter- 
sinkend, oder (das hellere) anfangs schwimmend. Das dunklere, auch Kalia- | un 
turholz genannt, besteht aus schief in verschiedenen Richtungen, z. Th. in ein- | an 
ander greifenden Fasern; das hellere aus mehr groben, gleichlaufenden Léngs- | Le 
fasern. Es ist mässig hart und zähe, schwer pulverisirbar und gibt ein schönes scl 
hochrothes Pulver. Es riecht stark gerieben schwach, aber angenehm aromatisch, 
dem weissen Sandelholz dhnlich, ist fast geschmacklos oder schmeckt nur wenig na 
herbe, schwitzt beim Erhitzen (das dunklere) ein Harz aus, das in Masse (auf | sel 
dem Holze) einen schönen grünen glänzenden Schimmer zeigt, zerrieben aber, 34 
gleich feinem Drachenblute, hochroth ist. Wasser färbt sich mit dem Holze fast 30 
gar nicht; Weingeist hingegen zieht schnell die Farbe aus. Im Handel kommt 
es auch schon feingemahlen vor. | all 
Wesentliche Bestandtheile. Den rothen harzigen Farbstoff des Holzes | se 
bezeichnete PELLETIER mit Santalin. L. MEIER gab diesem den Namen Santa- | he 
sáure, und ausserdem erhielt er.noch: ein braunes Harz (Santaloxyd), und | 
vier indifferente amorphe Körper, nämlich: Santalid (rothbraun, in Wasser un- | da 
lóslich), Santaloid (gelb, in Wasser lóslich) Santaloidid (braun, in Wasser TI 
unlôslich), Santalidid (desgleichen), endlich Gummi und Gallussäure. HAEFFE- 
LEY und WEYERMANN konnten das Santaloxyd nicht erhalten. un 
Verwechselungen und Verfálschungen. 1. Mit dem sogen. Korallen- | es 
holz (wahrscheinlich von Pterocarpus indicus WiLLp.) welches aber mehr hell. 
roth, leicht und faserig ist. 2. Mit Fernambuk und Blauholz, die aber nach et 
den a. a. Orte gegebenen Beschreibungen (s. die Artikel Rothholz und Blauholz) sb 
leicht zu erkennen sind. d 
Anwendung. In Substanz als Pulver zu Zahnpulver, geschnitten zum Holz- e 
trank. Zum Rothfärben, rothen Firnissen und Beitzen auf Holz. | wi 
Geschichtliches. Nach SPRENGEL kommt das rothe Sandelholz schon in | 
der Bibel vor; in den Schriften der Griechen und Römer ist es dagegen nicht
	        
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