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Sandkraut — Sandriedgras.
Sandkraut, rothes.
Herba Arenariae rubrae.
Arenaria rubra L.
Decandria Trigynia. — Caryophylleae.
Einjährige Pflanze mit ästiger Wurzel, welche mehrere ausgebreitete ästige
10—20 Centim. hohe Stengel treibt, die kahl sind und sich nur wenig über den
Boden erheben. Die flachen ganz schmalen Blátter graugrün und fast von der
Länge der Glieder. Die entgegengesetzten Nebenblätter stehen unter dem Blatt-
stiele, sind spitzig, weiss und zerrissen. Die Endrispen zweitheilig-ästig, trauben-
artig und weichbehaart. Die Blüthen bläulich-roth; die Kapsel 3klappig, einfäche-
rig, vielsamig. — Auf trockenem sandigem Boden, an Wegen fast allenthalben.
Gebráuchlicher Theil. Das Kraut; ist geruchlos, schmeckt krautartig.
Wesentliche Bestandtheile.? Nicht untersucht.
Anwendung. In Algier, Malta und Sicilien viel gegen Blasenkatarrh und
selbst Harngries. Dr. E. L. BERTHERAND bestätigt diese Wirksamkeit.
Sandriedgras.
(Rothe Queckenwurzel, deutsche Sarsaparrille.)
Radix (Rhizoma) Caricis arenariae, Graminis majoris, rubri,
Sarsaparrillae germanicae.
Carex arenaria L.
Monoecia Triandria. — Cypereae.
Perennirende Pflanze mit sehr langem, kriechendem, gegliedertem Wurzel-
stock, der mehrere 15—45 Centim. hohe aufrechte oder etwas aufwärts gebogene,
3kantige, gestreifte, oben an den Kanten scharfe, nackte Halme treibt, an der
Basis mit scheidigen, blattartigen, ganz unten faserigen Schuppen bedeckt, und
über der Erde mit gedrángt stehenden, scheidigen, schmal linienfórmigen, an der
Basis rinnenfórmigen, gegen die Spitze sich verschmálernden, dreieckig zuge-
spitzten, gestreiften, glatten, am Rande und gegen die Spitze hin am Kiele
scharfen Grasblüttern besetzt. Die Blüthen bilden am Ende der Halme eine
zusammengesetzte, aufrechte, 3—5 Centim. lange Aehre. — In mehreren Gegenden
Deutschlands, besonders des nórdlichen, und im übrigen nórdlichen Europa an san-
digen Orten, im Flugsande, in der Náhe von Flüssen, vorzüglich an der Meeresküste.
Gebràuchlicher Theil Der Wurzelstock, im Frühjahre einzusammeln.
Er ist von der Dicke eines Strohhalms bis Rabenkiels, 60 Centim. und darüber
lang, zweitheilg verástelt, cylindrisch, gegliedert, mit etwa 25 Millim. langen
Gliedern, die mit grossen, faserig zerschlitzten háutigen Schuppen besetzt sind.
und an den Enden nach unten kleine Wurzeln treiben. Farbe der trockenen
Waare aussen schmutzig hellgrau, innen rein weiss, mit bráunlicher Ein-
fassung der Rinde, welche unter einer dünnen Haut viele regelmässige, leere
Zwischenräume (Luftgänge) zeigt. Die Schuppen sind dunkelbraun. Sehr zähe,
biegsam, der Länge nach leicht spaltbar. Geruch frisch eigenthümlich, nicht un-
angenehm, schwach aromatisch balsamisch, den Fichtensprossen ähnlich, durch
Trocknen nur z. Th. verloren gehend, und beim Zerschneiden und Infundiren
deutlich hervortretend. Geschmack schwach süsslich, etwas reitzend balsamisch.
Wesentliche Bestandtheile. Aetherisches Oel, kratzend aromatischer Stoff,
Stärkmehl. Eine genaue Untersuchung fehlt noch.
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