728 Sarsaparrille,
aussen braunroth und dunkelbraun, am unteren Ende háufig schon abgestorben,
an abgeriebenen Stellen weiss. Auf dem Querschnitt zeigt sich eine innen
schmutzig weisse Rinde, die etwas dicker ist als der schmale, aussen durch eine
braune Linie begrenzte Holzring, und ein grosses schmutzig weisses Mark,
Rinde und Mark sind mit vielen Luftlücken versehen und werden durch Jod blau
gefärbt. Die Nebenwurzeln haben eine lückige Rinde und ein centrales fein po-
róses Holz. Geruch angenehm, Geschmack der Weidenrinde ühnlich bitter.
Wesentliche Bestandtheile. Nach BJÓRKLUND und DRAGENDORFF in too:
25,55 Stärkmehl, 8,81 indifferentes, weisses Harz, 9,56 Zucker, 12,8 Proteïnsub-
stanz, o,18 flüchtiges Amid, r,49 flüchtige Sáure (Akrylsäure), 4,0 Pflanzen-
schleim mit Lignin etc. 19,82 Cellulose, ferner in nicht bestimmbarer Menge:
eine nicht flüchtige Sáure, der Kaffeegerbsáure ähnliche Substanz, Chromogen,
aromatische Substanz vom Geruche der Rad. Carlinae u. s. w. HETET will auch
zwei Alkaloide gefunden haben, von denen eins mit dem Veratrin überein
stimmen soll.
In den Blättern fanden dieselben Analytiker procentisch: 3,95 Zucker,
2,5 Proteinsubstanz, 0,77 flüchtiges Amid, o,12 flüchtige Säure (Akrylsäure),
5,47 Harz, 0,53 Wachs, 19,9 unlôslichen Pflanzenschleim mit Lignin etc., 14,55 Cel-
lulose, dann in nicht bestimmbarer Menge: Gerbstoff, rothen Farbstoff etc.
Anwendung. Nach Dr. F. W. Morris Specificum gegen die Blattern;
muthmaasslich auch ein kräftiges Antidot aller. ansteckenden Krankheiten, selbst
der Syphilis!
Sarracinia ist benannt nach jJ. A. SaRRAsIN, Arzt in Lyon, gab 1598 eine
Uebersetzung des DioskoRrmpEs heraus. — Ein anderer SaRRasIN, Arzt in Quebeck
in der ersten Hälfte des ı8. Jahrhunderts, schrieb über die Naturgeschichte Ka-
nada's. — Die meist vorkommeade Schreibweise Sarracenia ist mithin unrichtig.
Sarsaparrille.
Radix (Rhizoma) Sarsaparrillae.
Smilax medica SCHLCHT.
» officinalis KUNTH.
» syphilitica W.
» cordato-ovata PERC.
und wahrscheinlich noch andere Arten dieser Gattung.
Divecia Hexandria. — Smilaceae.
Meist stachlige Sträucher mit knolligem Wurzelstock und sehr langen dünnen
Wurzelfasern. Stengel aufsteigend, mit Ranken besetzt. Die Blätter z. Th.
30 Centim. lang, ganzrandig; die Blumen (soweit sie bekannt sind) klein, weiss-
lich, achselständig in gestielten Dolden. — In Mittel- und Süd-Amerika ein-
heimisch.
Gebräuchlicher Theil. Der Wurzelstock mit den langen Fasern.
Es giebt davon mehrere wohl unterschiedene Sorten, die aber noch keineswegs
mit Sicherheit auf die jeweilige Mutterpflanze zurückgeführt sind. Im Allge-
meinen ist ihr Geruch nicht bemerkenswerth, ihr Geschmack bitterlich, kratzend
und mehlig.
Bei der folgenden Charakteristik halten wir uns hauptsächlich an die noch
immer sehr zuverlissigen Beobachtungen DIERBACH's.
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